Letzter Tanz für den Honda Type R

Vergiss den Jakobsweg – pilger zu den Schtis. Denn vom 22. bis 24. August wird Clastres zur Pilgerstätte für Honda-Fans: Über 4 000 Enthusiasten, rund 2 000 Fahrzeuge und erstmals eine offizielle Schweizer Delegation in zwei Konvois ab Basel und Genf. Was klingt wie ein PS-Woodstock, ist dieses Jahr auch eine Abschiedsparty – denn der Civic Type R, diese kompromisslose Drehzahl-Droge, verlässt die Bühne. Wir bekommen feuchte Augen.
Benzin statt Bildschirm
Vor Ort gibt’s alles, was das Herz schneller schlagen lässt: NSX, S2000, CRX – Ikonen aus einer Ära, in der Drehmomentkurven noch mit Herz gezeichnet wurden. Ein knackiges Handschaltergetriebe, ein sensibler Gasfuss – das waren einmal die wichtigsten Assistenzsysteme. Dazwischen: Type R-Historie in Reinkultur. Spoiler, VTEC-Orgien und dieses unvernünftige Grinsen, das man nicht abtrainieren kann.

Alles was das Honda Herz begehrt

Honda zeigt Flagge, verteilt Freitickets und feiert die Community – doch zwischen den Zeilen schwingt Wehmut mit. Denn während auf dem Platz 60 Jahre Ingenieursleidenschaft rollen, steht das «H» im Logo heute eher für Hybrid als für Herzblut. Die Spassfraktion? Vom Aussterben bedroht.

Vielleicht ist genau das der Grund, warum in Clastres Nostalgie und Euphorie so nah beieinander liegen. Hier lebt, was im Showroom langsam verschwindet: Benzin im Blut, direkte Lenkung, Motoren, die nicht flüstern, sondern singen. Wenn der letzte Type R am Sonntagabend vom Platz rollt, bleibt mehr als ein Echo zurück – es bleibt der Nachhall eines Motors, der hochdreht, bis die Gänsehaut den roten Bereich erreicht.
 
Ob die bald gezeigte Neuauflage des Honda Prelude diese Lücke füllen kann, bleibt ungewiss. Sicher ist nur: Wir durften schon den Prototyp fahren – was der kann, verraten wir in der nächsten Ausgabe der auto-illustrierte.

Kleiner Vorgeschmack? Hier ein AfterMovie vom Honda Euro Meet 2024.

 
 
Text: GAT
Bilder: Honda