E-Mobility

Das fahrbare Wohnzimmer der Zukunft

Auf der CES 2023 hat Italdesign das Projekt Climb-E vorgestellt. Es soll eine autonome Mobilitätslösung für die Stadt von Morgen sein. Das Vehikel fährt nicht nur, sondern dient auch als Erweiterung des Wohnraums.

Veröffentlicht am 11.01.2023

Auf der Technikmesse CES werden jedes Jahr die neuesten Innovationen gezeigt. Nicht nur, aber auch im Automobilbereich. Italdesign hat das mit der Innovation wörtlich genommen und ein ziemlich, nun ja, futuristisches Projekt vorgestellt: Climb-E. Entstanden ist es zusammen mit der Politecnico di Torino und der Schweizer Firma Schindler. Genau, der Lift-Firma. Das spielt denn auch eine grosse Rolle.

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Climb-E soll eine nahtlose Transportmöglichkeit für die Stadt der Zukunft darstellen. Nachhaltig, lokal, urban. Kern des Ganzen ist eine modulare Kapsel für vier Personen. Sie ist knapp vier Meter lang, 2,18 Meter hoch und 1,9 Meter breit und sitzt auf einer Plattform mit vier Rädern.


Die Kapseln (im Hintergrund) können laut Italdesign den Wohn- und Arbeitsraum erweitern.

Die Kapseln sollen per App zu sich nach Hause gerufen werden können – und zwar wortwörtlich bis an die Haustür. Die Kapsel soll nämlich ans eigene Haus andocken können und dort zum Beispiel als zusätzlicher Wohnraum dienen, wenn sie gerade nicht gebraucht wird.

Am Gebäude hoch fahren

Zur Fortbewegung setzt sich die Kapsel dann automatisch auf eine der fahrenden Plattformen. Die Kapseln sollen auch aneinander andocken und erweitert werden können. Am Zielort angekommen, etwa im Büro, wird die Kapsel von der Plattform getrennt, dockt am Haus an und fährt entlang der Fassade nach oben ins gewünschte Stockwerk. Schindlers Lifttechnik, Sie erinnern sich? Im Büro kann die Kapsel dann als Raumerweiterung dienen. Die herumfahrenden Plattformen können von selbst zu unterirdischen Ladestationen fahren, wenn sie nicht benötigt werden.


Die Kapseln sollen aussen an Gebäuden hochfahren können. Die Platten, welche zur horizontalen

Fortbewegung dienen, bleiben derweil am Boden.

Die Fortbewegung geschieht völlig autonom. Dabei sollen die Kapseln entweder privat genutzt, geteilt oder auch für Dienstleistungszwecke genutzt werden können. Etwa zur medizinischen Versorgung oder als Lieferdienst. Zu diesem Zweck ist die Aussenhülle mit Bildschirmen versehen, auf denen Werbung oder Nachrichten abgespielt werden können. Im Innenraum gibt es Bildschirme. Via App lässt sich schon bei der Bestellung der Kapsel definieren, welche Inhalte man bei der Fahrt angezeigt bekommen möchte.


Fast das komplette Äussere der Kapseln besteht aus Bildschirmen und kann mit Botschaften abspielen.

Das Projekt soll weiterentwickelt werden, damit die Kapseln nicht nur an Gebäuden der Zukunft, sondern auch an aktuellen und historischen Bauten andocken und hochfahren können. Zum Jetzigen Zeitpunkt existiert natürlich alles nur auf dem Papier. Und selbst so klingt es, gelinde gesagt, utopisch. Aber vor 100 Jahren hätte die Idee eines universal-funktionellen Taschencomputers wie dem Smartphone vermutlich auch nicht vernünftiger geklungen. Wer weiss also, was die Zukunft so bringt.

Text: Moritz Doka
Bilder: Italdesign

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