Renault Espace – Überraschende Preise

Dem allgemeinen SUV-Hype müssen sich auch gestandene Heroen wie der Renault Espace beugen. Nach vier Generationen Van und einem Crossover-Vorgänger wird die Familien-Ikone nun zum SUV. Statt einer kompletten Neuentwicklung handelt es sich beim Neuen um einen verlängerten Austral. Das Platzangebot stimmt dabei noch immer, wie wir schon vor der Weltpremiere für Sie testen konnten.

Fünf- und Siebensitzer kosten gleich viel

Die Preise starten bei 44'300 Franken für die Basisausstattung Techno. Überraschend: Sieben Sitze sind Serie. Ohne Aufpreis gibt es die fünfsitzige Konfiguration mit mehr Kofferraumvolumen. Techno bietet adaptive LED-Scheinwerfer und eine eltkrische Heckklappe mit Fusssensor. Darüber liegt Esprit Alpine ab 47'100 Franken mit Alcantara-Sitzbezügen, blauen Nähten, spezifischem Kühlergrill, 20-Zoll-Felgen und Allradlenkung. Die Top-Ausstattung Iconic kostet ab 49'100 Franken und bietet Holzintarsien, gestepptes Leder, elektrische Vordersitze mit Memory, 360-Grad-Kamera und ebenfalls Allradlenkung. Bestellstart ist am 17. April 2023. Die ersten Autos werden ab Sommer ausgeliefert.

Abmessungen

• Länge: 4722 mm
• Breite: 1843 mm
• Höhe: 1645 mm
• Radstand: 2738 mm
• Bodenfreiheit: 180 mm
• Kofferraumvolumen 5-Sitzer: 581-1818 l
• Kofferraumvolumen 7-Sitzer: 159-1714 l
• Leergewicht: 1587 – 1698 kg

Optisch klar Austral

Seine Verwandtschaft mit dem Austral kann der neue Espace nicht verleugnen. Von den gewachsenen Dimensionen abgesehen, gibt es bis auf einen spezifischen Kühlergrill und angedeutete Luftauslässe in der Heckschürze kaum Änderungen. Das Design an sich gefällt gut, ein paar Anpassungen mehr hätten dem Espace aber gutgetan. Sportlich angehauchte Naturen finden in der Aufpreisliste die Esprit Alpine-Ausstattung, die schwarze Akzente und spezifische 20-Zoll-Felgen mitbringt.

Der Espace wird seinem Namen gerecht

Den Espace kauft man sich aber vor allem wegen des Platzangebotes. Und das ist trotz 14 Zentimeter weniger Aussenlänge im Vergleich zum Vorgänger sehr gut. Da wird das Mehrangebot zum Austral deutlich. In Reihe zwei sitzen Erwachsene auf weichen Polstern fürstlich. Nicht zuletzt dank um 22 Zentimeter verschiebbarer Bank und riesigem Panoramaglasdach. Die optionale dritte Reihe ist für Kinder geeignet, Erwachsenen höchstens auf Kurzstrecken zumutbar. Praktisch ist die dreiteilig umklappbare Rückbank, sodass Skiferien zu viert samt Ausrüstung locker zu bewältigen sind.

Das Cockpit wiederum ist eins zu eins vom Austral übernommen. Eine gute Sache. Das Digitalcockpit überzeugt mit guter Grafik und hoher Individualisierbarkeit. Das Infotainment mit vertikalem Bildschirm basiert auf Google, ist schnell und logisch aufgebaut. Wer ein Smartphone bedienen kann, findet sich auch hier sofort zurecht. Schön, dass die Klimatisierung über separate Tasten bedient wird. Ein paar weniger Funktionen hätten es aber am und hinter dem Lenkrad getan. Es ist überfrachtet mit Tasten, Knöpfen und Hebeln, was im Betrieb schnell zu Fehlbedienung führt.

Technische Daten

• Motor: Hybrid, 1,2-l-Turbodreizylinder, 2x E-Motoren
• Systemleistung: 146 kW (200 PS)
• Systemdrehmoment: 410 Nm
• Verbrauch (WLTP): 4,6 l/100 km
• Getriebe: Automatik
• Beschleunigung 0-100 km/h: 8,8 s
• Höchstgeschwindigkeit: 175 km/h

Die Vorstellung im Video!

Motorseitig wird es nur eine Option in Form eines Hybriden geben. Ein Dreizylinder und zwei E-Motoren bringen es auf 200 PS, das Aggregat soll laut WLTP nur 4,6 l/100 km verbrauchen. Angetrieben werden immer die Vorderräder, Allradantrieb wird es leider nicht geben. Optional ist die Allradlenkung «4control» zu haben, die den Wendekreis von 11,6 auf 10,4 Meter verringert. Dazu sind nicht weniger als 32 Fahrassistenzsysteme verfügbar.

Fazit

Man hätte ihn auch Austral XL nennen können, aber Espace verkauft sich besser. Wer viel Platz braucht oder auf mehr Sitze angewiesen ist, für den ist der Espace eine Überlegung wert. Alle anderen werden wohl auch mit dem Austral glücklich.

Text: Moritz Doka
Bilder: Renault