BMW startet Produktion des Wasserstoff-iX5

Das Feld an Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb wird bald um ein Exemplar reicher. Bereits 2019 hatte BMW angekündigt, den iX5 Hydrogen zu bauen, nun ist die Produktion im hauseigenen Wasserstoff-Kompetenzzentrum in München angelaufen. Von einer Serienproduktion lässt sich allerdings kaum sprechen, denn bis Ende 2022 werden vorerst nur 2022 Exemplare des Brennstoffzellen-SUVs gebaut. Die werden auch nicht in den offiziellen Verkauf gehen, sondern weltweit zu Testzwecken eingesetzt.

Brennstoffzellen stammen von Toyota

Optisch unterscheidet sich der iX5 Hydrogen bis auf blaue Akzente und eine angepasste Heckschürze kaum vom normalen X5. Die Technik ist dagegen eine ganz andere Nummer. Zwei Wasserstofftanks – einer im ehemaligen Kardantunnel, einer quer dahinter – speichern rund sechs Kilogramm Wasserstoff mit bis zu 700 Bar Druck. Sie speisen eine Brennstoffzelle mit Toyota-stämmigen Zellteilen, die eine Leistung von 125 kW (170 PS) abgibt. In Kombination mit dem Elektromotor leistet das System 275 kW (374 PS), eine Batterie im Kofferraumboden dient als Puffer, um Leistungsspitzen abzudecken. Fahrleistungen oder eine Reichweite gibt BMW nicht bekannt.

Die Antriebstechnik des iX5 Hydrogen ist so in der Karosserie untergebracht, dass sie möglichst wenig Platz wegnimmt. Einer der Wasserstofftanks etwa sitzt dort, wo normalerweise die Kardanwelle rotiert.

"Wasserstoff gewinnt an Relevanz"

Kaufen kann man den iX5 Hydrogen noch nicht. BMW-Vorstandsvorsitzender Oliver Zipse macht allerdings klar: "Auch in der individuellen Mobilität wird [der Wasserstoffantrieb] deutlich an Relevanz gewinnen. Für uns sind wasserstoffbetriebene Fahrzeuge die ideale Technologie, um batterieelektrische Fahrzeuge sinnvoll zu ergänzen und die Elektromobilität zu komplettieren."

Bis auf die blauen Akzente und den angepassten Diffusor am Heck entspricht die Optik des Hydrogen dem Serien-X5.

Grossserienfertigung nicht ausgeschlossen

Eine Serienfertigung des iX5 Hydrogen ist denn auch nicht ausgeschlossen, allerdings nicht vor 2025. Aktuell haben Brennstoffzellen-Interessenten hierzulande nur die Wahl zwischen Hyundai Nexo, Toyota Mirai und Opel Vivaro-e Hydrogen. Ausserdem sind mit 46 XCIENT-Wasserstoff-LKWs von Hyundai unterwegs. Noch ist zudem das Wasserstoff-Tankstellennetz sehr dünn. In der Schweiz existieren nur gerade acht öffentliche H2-Säulen, im Nachbarland Deutschland sieht es mit 94 Säulen geringfügig besser aus. Immerhin: Ein Ausbau des H2-Tankstellennetzes ist geplant. Vielleicht sind Reichweitensorgen bis zur Serienfertigung des iX5 Hydrogen dann Geschichte.

Text: Moritz Doka
Bilder: BMW