Test

Dacia Jogger - Sehr viel für sehr wenig

Siebenplätzige Vans sind rar gesät. Der Dacia Jogger hat da fast ein Alleinstellungsmerkmal. Zum gewohnt günstigen Preis bietet er viel Platz und beschränkt sich angenehm aufs Wesentliche. Test!

Veröffentlicht am 18.02.2023

Jogger lassen es ruhig angehen. Im gemässigten Tempo absolvieren sie brav ihre Strecke. Die inneren Werte – Blutdruck oder Puls – müssen einfach stimmen. Parallelen, die sich eins zu eins auf den Dacia übertragen lassen. Er ist kein Aufreisser oder Blender. Mit ehrlichen Werten, und das sind die inneren, will er auftrumpfen. Heisst fahren, transportieren und das noch dazu mit einem Schuss Komfort. Kurz: Er ist eine ehrliche Haut, mit deren Flexibilität und Variabilität die Familienväter und -mütter punkten können.

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In der siebenplätzigen «Spielbude» hat es schliesslich nicht nur ordentlich Platz für die Kids, sondern auch für Schwiegermutter und -vater. Die ganz Kleinen also ganz nach hinten auf die dritte und die Grossen auf die zweite Reihe. Schade eigentlich nur, dass die nicht längs verschiebbar ist. Dann würde den Zweitreihern bei nur halber Beladung etwas mehr Beinfreiheit zuteil werden. Ganz hinten hält es die Rasselbande auf alle Fälle gut aus. Nur bis die erst einmal verstaut ist, braucht es dann doch seine Zeit.

Und vom grossen bis zu massigen 2085 Liter fassenden Laderaum bleiben dann auch nur noch 160 Liter übrig. Ob die für das Gepäck von sechs Personen reichen, wenn der Vater die Juniorenmannschaft einschliesslich deren Sporttaschen transportieren soll, darf dann doch bezweifelt werden.

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Dacia Jogger

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Motorenseitig bekundet der Jogger jedenfalls keine Mühe, die Fuhre in Schwung zu bringen. Der Dreizylinder-Turbobenziner ist ein durchaus agiles Kerlchen, der mit Drehzahlen gespeist werden will. Ja, man ist sogar gewillt, zu behaupten, dass die 110 PS und 200 Nm kurzen Prozess mit dem nur rund 1300 Kilogramm leichten Siebenplätzer machen. Doch dann wird es etwas unruhig im Inneren, da das maximale Drehmoment erst ab 2900 Touren ansteht. Und das geht ganz zwangsläufig zulasten der Effizienz. Rund einen Liter lagen wir im Mix über der Werksangabe.

Joggen statt sprinten

Dafür geht die Schaltarbeit des Sechsgängers mühelos von der Hand. Auf das Schaltenlassen muss die Jogger-Klientel noch ein wenig warten, da der Automat erst 2023 zusammen mit der Hybridversion Einzug in die Ausstattungsliste hält. Punkto Fahrdynamik ist der Jogger dagegen zu den ruhigeren Gesellen zu zählen. So darf man von der soften Abstimmung, der gutmütigen, aber ausgeprägten Untersteuertendenz sowie der unpräzisen Lenkung keine Sportlerqualitäten erwarten.

Simpel, ausreichend, günstig

Die will er sich auch gar nicht anmassen. Vielmehr ist es die ruhigere Gangart, die er bevorzugt. Und genau die wird von allem unterstützt, was es für eine angenehme Reise braucht. Dazu zählt unter anderem ein einfach zu bedienendes Multimediasystem, das per 8-Zoll-Touchscreen angesteuert wird, sowie der Tempomat, Apple CarPlay, Regensensor, Notfall-Bremsassistent, Berganfahrhilfe oder das LED-Licht mit Lichtautomatik. Wer jetzt noch mehr dazu ordern will, muss in die Optionenkiste greifen. Doch auch da bleiben die Preise auf einem fairen Niveau.

Fazit

Für nicht einmal 21 000 Franken hat der Jogger einiges zu bieten. Nur bei den Sicherheitssystemen hat er Nachholbedarf. Ansonsten erfüllt er seine Transportaufgaben tipptopp. Das geht auch ohne sportliche Ambitionen.

Technische Daten

Dacia Jogger Extreme Siebenplätzer / Motor: R3-Turbobenziner / Hubraum: 999 cm3 / Leistung: 81 kW/110 PS / drehmoment: 200 Nm bei 2900–3500/min / Getriebe: 6-Gang manuell / Antrieb: Vorderrad / Verbrauch (WLTP): 5,7 l/100 km / Emissionen: 134 g/km CO2 / Effizienzkategorie: B / Testverbrauch: 6,5 l/100 km / Beschleunigung 0–100 km/h: 11,2 s / Höchstgeschwindigkeit: 183 km/h / Bereifung v./h: 205/60 R16 / Abmessungen L/B/H: 4547/1784/1674 mm / Leergewicht: 1317 kg / Zuladung: 545 kg / Ladevolumen: 160–2085 l / Preis: ab 20 690 Franken

Text: Jörg Petersen
Bilder: Dario Fontana

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