Ferrari 330 P4 - der schöne Sieger
Mit dem Ferrari 330 P4 schicken wir - auf Leserwunsch - den nächsten Kandidaten in den Wettbewerb um den schönsten aller Rennwagen. Haben Sie noch weitere Vorschläge?
Selbstverständlich muss auch ein Ferrari mittun bei unserer kleinen Umfrage, welches denn die schönsten aller Rennwagen sind. Und weil die Leser ja immer Recht haben, wollen wir hier den Ferrari 330 P4 ins Rennen schicken. Wobei sich hier ein «Problem» eröffnet: Welchen denn? Offen oder als Berlinetta?
Der Ferrari 330 P4 war, wie an der Nummerierung unschwer zu erkennen ist, die konsequente Weiterentwicklung des P3 von 1966. Die Italiener beharrten auf ihren vier Liter Hubraum, der Zwölfzylinder, der mit drei Liter Hubraum auch in der Formel 1 eingesetzt wurde, wurde aber von Franco Rocci überarbeitet. Im P4 kamen erstmals drei Ventile pro Zylinder zum Einsatz, es gab auch neue Zylinderköpfe, die Leistung stieg von 420 auf 450 PS bei 8000/min.
Vom Ferrari 330 P4 gab es vier Exemplare
Geschaltet wurde über ein neues, von Ferrari entwickeltes 5-Gang-Getriebe. Die Spur wurde verbreitet, die Scheibenbremsen aussen platziert, was eine neue Belüftung und folglich auch eine neue Karosserie benötigte. Die kam wie beim P3 von Drogo - und unterscheidet sich nur unwesentlich. Man könnte hier also auch den P3 aufführen, der ein klein wenig filigraner wirkt.
Es gab vier P4. Der erste, #0846, war noch ein P3, ein Spyder - und soll nach einem Unfall in Brands Hatch verschrottet worden sein. #0856 war zuerst eine Berlinetta, dann ein Spyder und existiert noch, genau wie #0858, zuerst Berlinetta, dann Spyder, dann CanAm, heute wieder Berlinetta. Und dann ist da noch #0860, Berlinetta, Spyder, CanAm, heute in Frankreich als Spyder.
Mit dem Ferrari 330 P4 wurde Ferrari Weltmeister
Sportlich waren die Ferrari 330 P4 einigermassen erfolgreich. Legendär ist sicher der 3fach-Sieg bei den 24 Stunden von Daytona 1967. Auch die 1000 Kilometer von Monza konnten die Italiener gewinnen, am Ende des Jahres gab es dann sogar den Marken-Weltmeistertitel zu feiern. In Le Mans kamen die Ferrari 330 P4 auf den zweiten und dritten Rang, hatten aber keine Chance gegen die viel schnelleren Ford GT40.
Damit ist die Frage aber immer noch nicht beantwortet: Offen (oben) oder eben nicht (unten)? Was meinen Sie?
Und: haben Sie weitere Vorschläge? Wie wäre es mit einem anderen Ferrari, dem 312 P als Berlinetta? Was wir schon haben: Abarth SE 010, Chevron B16, Lola T70. Text: Peter Ruch