Herausforderer

Genesis G70 – der neue Gegner

Mit dem Genesis G70 wagen sich die Koreaner in eine in der Vergangenheit nicht zu gewinnende Schlacht. Mit einem völlig neuen Auto soll das anders werden. Doch was kann die noble Sportlimousine, was ihre deutsche Konkurrenz nicht kann?

Veröffentlicht am 30.09.2021

Man könnte meinen, dass die Schlacht geschlagen ist. Infiniti hat sich vom Markt zurückgezogen, Lexus versucht es noch einmal mit batterie-elektrischen und hybriden SUVs, Cadillac sieht man kaum mehr auf der Strasse. Audi, BMW und Mercedes sind zu mächtig, als das man ihnen das Segment streitig machen könnte.

Genesis setzt auf eine neue Vetriebsstruktur mit persönlicher Note

Das sieht Genesis gänzlich anders. Neben der Plattform-Macht der Konzermutter Hyundai ist es aber auch das Vertriebskonzept, mit dem sich Genesis durchsetzen will. Der Kunde ist nicht mehr bloss eine Auftragsnummer, sondern von zentraler Bedeutung. Ob im Genesis-Studio in Zürich, oder daheim im Wohnzimmer, der Kundenberater ist immer da, immer ansprechbar. Auch beim Service gehen die Koreaner andere Wege. Das Auto wird geholt, ein Ersatzfahrzeug mitgebracht.

Und obschon das alles natürlich viel Geld kostet, sollen die Produkte dennoch mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis punkten. Doch zuallererst die Frage: Was kann der neuen Genesis G70 überhaupt?

Das Design fügt sich ins Bild, das man bereits von den grossen Geschwistern GV80 und G80 kennt. Eine lange Motorhaube mündet in schmale Quad-LED-Leuchten an der Front, dazwischen prangt selbstbewusst der Wabengrill und das verchromte Genesis-Wappen. Das Heck ist dynamisch knapp gezeichnet, auch hier glitzern LED-Leuchten in flachen Bändern. Allerdings: Es bleiben aufgrund der sportlichen Silhouette nur 330 Liter Kofferraumvolumen.

Das Design des Genesis G70 ist betont dynamisch

Auch der Raum im Fond orientiert sich eher am 3er BMW, als am VW Passat. Dafür gibt es in der ersten Reihe nichts auszusetzen. Sowohl das Gestühl ist überaus bequem, als auch der Platz ausreichend. Dazu kommt die feine Verarbeitung und die edlen Details wie die gedrehten Alu-Applikationen und die Konstratsteppung am Leder. Die Ausstattung ist üppig, vor allem wer das empfehlenswerte Technikpaket ordert.

Hier gehört nicht nur das 12,3-Zoll-Digitalcockpit zum verbauten Umfang, sondern auch adaptive-Matrixscheinwerfer, Head-Up-Display und kabelloses Laden für das Smartphone. Serienmässig in allen Genesis G70 ist das 10,25-Zoll-Display in der Mittelkonsole. Der Experte erkennt hier ein gewisses Alter der Plattform und er liegt damit korrekt.

Das Interieur zeigt sich zwar digital, aber doch vertraut

Im Gegensatz zu GV80, G80 und auch dem GV70, die alle auf einer neuen und eigenen Plattform stehen, teilt sich der Genesis G70 den Unterbau mit dem Kia Stinger. Doch das ist in diesem Fall kein Mangel. Denn vor allem in Sachen Fahrdynamik ist der hierzulande eher unbekannte Koreaner ein Geheimtipp. Besonders mit dem optionalen Allradantrieb und den adaptiven Stossdämpfern ist der G70 ein echtes Multitalent. Von sportlich dynamisch bis souverän komfortabel ermöglicht er jederzeit hohen Fahrgenuss.

Als Antrieb dienen dabei drei verschiedene Motoren, die alle konventionell und ohne E-Unterstützung arbeiten. Die Basis bildet ein 2,0-Liter-Turbobenziner mit vier Zylindern und 197PS. Darüber rangiert die starke Ausbaustufe dieses Motors mit 245PS. Bemerkenswert: Beide Ottomotoren bieten mit 353Nm das gleiche maximale Drehmoment. Während das Einsteigsmodell entsprechend die bärige Charakteristik auffährt, kann man beim Topmodell auch in hohen Drehzahlregionen noch Feuer erwarten. Auch der Diesel wird bei Genesis weiterhin im Programm gehalten. Der 200PS und 440Nm starke 2,2-Liter-Vierzylinder empfiehlt sicher weiterhin für Vielfahrer.

Die Preise starten für den 197PS-Benziner bei 46‘200 CHF, der Diesel kommt auf 48‘800 CHF. Die Spitze der Preisliste markiert der 2.0 T AWD Sport mit 58‘210 CHF.

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