Letzte Sonderedition

God Save the Morgan Plus Six Pinnacle

Der Morgan Plus Six Pinnacle markiert das Ende der Morgan Plus Six-Baureihe. Eine letzte Charge dieses leistungsstarken Klassikers wird gebaut – die letzte Chance auf pure britische Sportwagen-Tradition seit 1909.

Veröffentlicht am 07.12.2024

Seit 115 Jahren baut die Familie Morgan im britischen Malvern Automobile. Rund 80’000 Fahrzeuge verliessen seit der Gründung die Automanufaktur. Laien sehen keinen grossen Unterschied zwischen den Morgans vor fünfzig Jahren und den Morgans von heute. 

Aber ein Morgan ist auch nicht für Laien gemacht, sondern für Autofans, Sammler und alle, die Freude an puristischem Fahren haben. Für genau diese Fans legt Morgan eine auf 30 Exemplare limitierte Sonderedition des Morgan Plus Six auf. Der Morgan Plus Six Pinnacle ist das grosse Finale der letzten leistungsstarken Morgan-Modelle mit der klassischen Flügel-Silhouette. 2025 werden die Briten mit dem traditionellen Design brechen und ein völlig neues Modell präsentieren.

Auf Holz klopfen

Die Sonderversion des Plus Six trägt den Beinamen Pinnacle und repräsentiert die unnachahmliche Morgan-Form; eine Design-Tradition, die bis zum legendären Plus 8 aus dem Jahr 1968 zurückreicht. Morgan’sche Besonderheit damals wie heute: ein Karosseriegerippe aus Eschenholz. Statt wie früher auf einen Rahmen aus Stahl, setzt der seit 2019 gebaute Plus Six auf eine CX-Plattform genannte, verwindungssteife Aluminium-Konstruktion. Der Antrieb bildet ein 3,0-Liter-Turbo-Reihensechser aus Bayern, der eine Leistung von 250 kW/340 PS und 500 Nm Drehmoment an die Hinterräder schickt. So sollen Fahrleistungen von rund 4,2 Sekunden für den Hunderter Sprint und eine Höchstgeschwindigkeit von 267 km/h erreicht werden. Bei einem Leergewicht von 1114 Kilogramm und nicht wirklich nennenswerten Stauraumfächer, kann man selbst ausrechnen, wieviel Pferde sich mit einem Kilo Fahrzeuggewicht rumschlagen müssen.

Britische Watsch’n

Alle 30 Pinnacles werden mit einer Reihe von Sonderausstattung gespickt, welche sich Kunden während der fünf Jahre Plus Six-Produktionszeit wünschten. Jedes Modell kommt in einer von drei neuen Leder-Innenausstattungen (Fawn, Explore und Riviera) und wird kostenfrei in jeder gewünschten Aussenfarbe angemalt.

Der Innenraum wird durch Schafwollteppiche und besondere Sitz-Stickereien veredelt. Das Armaturenbrett und die Mittelkonsole bestehen aus Teakholz. Silbern grüsst von dort das Pinnacle-Logo. Dieses soll sowohl Luxus als auch den kreativen Geist symbolisieren. Das mag bei der letzten Produktionscharge auf Qualität, Verarbeitung und Materialwahl zutreffen. Trotz der vielen hochwertigen Details gibt es einige Elemente, die sich nicht nahtlos in das luxuriöse Gesamtbild einfügen. Das schmucklose Lenkrad (für europäische Verhältnisse ungewöhnlich weit rechts) und der profane BMW-Wählhebel. Hier hätte man, passend zur handgefertigten Exklusivität des Fahrzeugs, eine stilistisch ansprechende Lösung für diese am meisten berührten Teile umsetzen können.

Dennoch vereint der Plus Six Pinnacle das Beste aus der Morgan-Tradition mit moderner Technik und ist ein bewundernswertes Stück britischer Automobilkunst. Ab rund 109'000 Franken bekommt man eine Reise in die Vergangenheit – mit der Leistung und Präzision von heute. Wer das Glück hat, einen dieser 30 Pinnacle zu besitzen, sollte dieses nicht nur bewundern, sondern auch auf den Strassen geniessen und so die klassische Morgan-Sportwagen-Philosophie erleben.

Text: GAT 

Bilder: Morgan

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