Kürze mit Würze
Der Kia Picanto ist sowohl ein Auto für den schmalen Geldbeutel, als auch für schmale Parkplätze und vier schmale Mitreisenden. Kleinstwagen wie der neue kleine Kia Picanto machen mehr Freude als man auf den ersten Blick meint.
Kleinstwagen sind mittlerweile so selten wie Einhörner. Ein Modell nach dem anderen verabschiedet sich in die ewigen Jagdgründe. Doch es gibt sie noch: Kia hat dem Picanto mehr Würze verpasst. Ein bisschen Kosmetik hier, ein bisschen Technik-Update da – fertig ist der neue kleine Picanto.
Small is the new Big
Mit seinem neuen Look, einer Ausstattung, die fast schon an seine grossen Brüder erinnert, und vielen Assistenzsystemen soll der überarbeitete Picanto an den Erfolg der Kia Modell-Familie anknüpfen.
Natürlich wird das Fahrzeug nicht als Reiselimousine taugen oder zum Must-have von Investmentbankern mutieren. Ausser sie folgen dem aktuellen Zeitgeist: “Small is the new Big”.
Der Kia Picanto ist ein solider Zweitwagen, ein prima Kita-Transporter, der sich wendig durch den Stadtdschungel schängelt. Enges Parkhaus? Kein Problem. Kinder, die auf den Rücksitzen Schokolade essen und verteilen? Easy. Einkaufswagen, der an die Autoseite knallt? Ist ja eh Plastik. Es gibt viele Gründe, ein Kia Picanto einem teuren SUV vorzuziehen. Dazu gehört ebenfalls der Vortritt aus Mitleid.
Kleines Auto, grosse Freiheit
Ein Lenkrad, vier Räder, 3 Zylinder, 1,0-Liter-Hubraum: Mehr braucht man zum Autofahren nicht. Der Kia Picanto ist unkompliziert wie ein Löffel und anspruchsloser als ein Urzeit-Krebs. Wer’s “sportlicher” mag: Es steht auch ein 1,2-Liter-Vierzylinder mit 79 PS am Start. In der Welt der Zahlen gesprochen: 0 auf 100 km/h in 15,6 Sekunden beziehungsweise 13,1 Sekunden. Das ist immerhin zehn Sekunden schneller als der erste Porsche 356 Nr. 1 Roadster im Jahr 1948. Schluss ist bei 159 km/h in der “schnellen” Version. Das reicht immer noch, um den Führerschein abzugeben.
Dass der durchschnittliche Verbrauch bei rund 5,2 bis 5,6 Litern auf 100 Kilometer liegt, ist klasse. Dass das Schalten gegen Aufpreis auch von einer grobmotorischen Automatik übernommen werden kann, super. Wie er sich fährt? Ist doch wurscht – der Picanto überzeugt durch andere Werte.
Ein Auto für das Gefühl der Freiheit
Der Kia Picanto verspricht einen Lifestyle, den viele schon vergessen haben. Das Gefühl der Freiheit. Einfach mal blau machen, spontan mit vier Freunden zum Grillen am Fluss oder zum Klettern in die Berge. Auch wenn der Picanto “erwachsen” geworden ist, lädt der unkomplizierte Kleinwagen ein, wieder jung zu sein, wie damals, als man weder Geld noch Verpflichtungen hatte.
Wer jung ist, der pfeift auch auf alle Arten von Sicherheiten. Ohne Sicherungsseil die Felswand rauf? Na klar. Ein Sprung aus fünf Meter in trübes, untiefes Wasser? Was kann schon schief gehen? Ganz so schlimm ist es beim Picanto freilich nicht. So gibt es neu serienmässig einen Frontkollisionswarner, Spurhalteassistent, Geschwindigkeitsassistent und einen Müdigkeitswarner.
Unter 20’000 Franken
Für nicht mal 20’000 Franken gibt es zudem eine Klimaanlage, Freisprecheinrichtung, Rückfahrkamera, Licht- und Parksensoren und eine Zentralverriegelung mit Funkfernbedienung. Sitzheizung okay, aber nun sogar noch das Lenkrad gegen kalte Pfötchen? Wer will, der kann. Weiters gibt es auch noch: Frontkollisionswarnung mit Abbiegefunktion und aktiver Totwinkel-Assistent. Das Tolle ist, dass die ganze Sicherheits- (oder Ablenkungs-)Spielereien kaum was extra kosten. Ausserdem reden wir hier von einem Kia. Sieben Jahre Garantie auf alles gilt auch für den Markenkleinsten.
Fazit:
Richtig schick sieht der Kleine aus. Der Kia Picanto ist – wir hassen dieses Wort – erwachsen geworden. Die Koreaner haben dem Picanto ein attraktives Gesicht und ein Heck im aktuellen Kia-Look verpasst. Der Sprung von niedlich zu seriös ist beeindruckend. Mit LED-Scheinwerfern und Tagfahrlicht sieht der Kleine fast noch hübscher aus. Die GT-Line setzt noch einen drauf: LED-Leuchtbänder, vergrösserter Kühlergrill, Heckdiffusor und 16-Zoll-Leichtmetallfelgen. In Summe bleibt man auch hier unter 25’000 Franken. Viel Auto für wenig Geld.
Text: GAT
Bilder: KIA/auto-illustrierte