

Darum fuhr die Kantonspolizei Porsche
Aus dem gleichen Grund, weshalb die Autobahnpolizei in Italien und Dubai heute Lamborghini fährt, kaufte die Kantonspolizei Zürich in den 1960er Jahren Porsches. Kein Gesetzesbrecher darf schneller sein als die Gesetzeshüter.
Früher war das Gangsterleben einfach: Man musste einfach ein schnelleres Auto haben als die Polizei, um zu entkommen. Mit dem Bau des Schweizer Autobahnnetzes in den 1960er Jahren kamen Strassen hinzu, auf welchen die Geschwindigkeit ausgefahren werden konnte. Die Polizei musste aufrüsten, um mit den Verbrechern mitzuhalten.
Fuhr die Kantonspolizei 1962 noch mit einem offenen Porsche 356 Patrouille, gab es Mitte der 1960er Jahre das neuere Modell, den 911. Dazu muss gesagt werden, dass Porsche damals noch nicht das heutige Image hatte, sondern einfach schneller als die meisten Pkws waren. Und günstig: Der Preis betrug 21’900 Deutsche Mark, was inflationsbereinigt heute etwa 55’000 Franken wären. Welchen Wert die Polizei-Porsches wohl heute hätten? Unbezahlbar.
Mit der Eröffnung der A3 im Jahr 1966 wurde auch die erste Autobahnpolizei des Kantons Zürich eingeführt. Ihre Aufgabe war es, das Autobahnteilstück zwischen Wollishofen und Richterswil zu überwachen. Zur Verfügung standen den Polizisten zwei Porsche 912, zwei Volvo 121 Amazon, vier Motorräder und ein Volvo-Caravan als Unfall-Pikettfahrzeug.
Oktober 1967: James Bond mit ,Little Nellie' (Gyrocopter, WA-116) zu Besuch in Richterswil.
Verkehrskontrolle 1968 bei winterlichen Verhältnissen auf der Zugerstrasse in Wädenswil.
Mai 1966: Eröffnung des ersten Autobahnteilstücks im Kanton Zürich von Wollishofen nach Richterswil.
Die Kantonspolizei Zürich publiziert auf Social Media immer wieder Bilder aus der Vergangenheit.
Text: auto-illustrierte.ch
Bilder: KaPo Zürich