

Comeback des 100 – ohne Retro-Allüren
Es scheint fast so, als hätten die Skoda-Designer zu wenig zu tun. Sieben Icon-Studien gab es bereits – jetzt folgt Nummer acht: der Skoda 100. Die viertürige Limousine war im Ostblock eines der beliebtesten Autos der 1970er-Jahre.
Skodas Geschichtsbücher sind voller legendärer Modelle, auch wenn wir davon im Westen wenig mitbekommen haben. In Mlada Boleslav ist man stolz darauf. Deshalb interpretierten Designer mit den bisherigen Icon-Studien ihre Klassiker neu – zumindest virtuell.

Die jüngste Studie widmet sich dem legendären Skoda 100. Der 4,14 Meter lange Viertürer prägte zwischen 1969 und 1977 das Strassenbild der Ostblockstaaten, über eine Million Exemplare wurden gebaut. Angetrieben wurde die Volkslimousine von kleinen Vierzylindern mit 48 bis 63 PS.

Die neue Studie hingegen marschiert selbstbewusst in die elektrische Zukunft – mit einem radikal modernen Design, das Elemente der Vergangenheit zitiert, ohne nostalgisch zu wirken. Kein Retro, kein Chrom, stattdessen klare Kante, E-Antrieb und ein für Frischluft offenes Heck ohne Scheibe.

Vorne und hinten setzen markante Leuchtelemente Akzente, die den einst obligatorischen Chrom ersetzen. Das auffälligste Detail findet sich am Heck: Eine zentrale Finne ersetzt die Scheibe und unterstützt ein cleveres Kühlsystem, das gemeinsam mit seitlichen Öffnungen den E-Motor an der Hinterachse mit Frischluft versorgt. Schon der historische 100 hatte seinen Motor hinten und wurde über seitliche Lufteinlässe beatmet.

Entwickelt wurde die Studie von Designer Martin Paclt. Sein Update wirkt, als hätte man den 100 von damals durch einen futuristischen 3D-Drucker gejagt. Die ruhige, selbstbewusste Form folgt der neuen Skoda-Designsprache «Modern Solid».
Der Bezug zur Geschichte bleibt charmant – aber nie nostalgisch. Leider wird auch diese Icon-Studie eine Idee bleiben. Doch wer weiss: Vielleicht schafft es das eine oder andere virtuelle Detail in die reale Zukunft.
Bilder: Skoda


