Wirtschaft
Mazda Reihensechszylinder-Diesel – der Querdenker
Der Verbrennungsmotor läuft unaufhaltsam seinem Ende entgegen. Die EU hat das Zulassungsverbot bereits beschlossen und auch die künftige EU7-Abgasnorm wird für viele Motoren das Aus bedeuten. Umso erstaunlicher, dass Mazda in diesem Umfeld nicht nur eine völlig neue Triebwerksgeneration an den Start bringt. Noch dazu mit üppiger Zylinderzahl und mächtigem Hubraum: den 3,3 Liter Mazda Reihensechszylinder-Diesel.
Veröffentlicht am 08.07.2022
Wenn es nach dem Votum des EU-Parlaments geht, dann ist 2035 Schluss. Ab diesem Datum soll die Neuzulassung von Verbrennungsmotoren in Europa nicht mehr möglich sein. Der Entscheid hat für viel Furore gesorgt, einige Ländern – unter anderem Deutschland – haben schon signalisiert das Votum auf Bundesebene nicht mitzutragen. Dabei ist der Streit eigentlich ein Papiertiger. Denn die meisten Hersteller haben ihrerseits bereits Fakten geschaffen. Die wenigsten halten in ihrer Zukunftsplanung überhaupt noch am Verbrenner fest, die meisten steigen schon weit vor 2035 auf rein elektrische Antriebe um.
Der Mazda Reihensechszylinder-Diesel fährt gegen den Trend
Sprichwörtlich gegen den Strom schwimmt indes Mazda. Die Japaner haben zwar auch einige elektrifizierte Produkte im Programm, stärken nun aber eine von vielen völlig missachtete Flanke: Den grossvolumigen Dieselmotor. Premiere feiert das neue Triebwerk im Mazda CX-60 und bietet damit eine Alternative zu den feinen deutschen Mittelklassen-SUVs, die ebenfalls mit Sechszylinder-Selbstzündern geordert werden können.
Technologisch auf dem neuesten Stand und EU7-sicher
Das Vollaluminium-Triebwerk soll aber nicht nur Fans klassischen Motorenbaus gefallen, es soll vor allem alle Register ziehen in Sachen Zukunftsfähigkeit. Der Entscheid pro Reihenmotor fiel vor allem durch die schmale Bauweise eines solchen Aggregats. Somit haben nicht nur die Aufladungs-, sondern auch die Abgasreinigungssysteme genug Platz in direkter Nähe zum Motor. Nach Angaben von Mazda soll der neuen 3,3-Liter-Diesel einer der saubersten Selbstzünder der Welt sein und nicht zuletzt dank der Unterstützung eines 48V-Mild-Hybrid-Systems auch die voraussichtlich ab 2025 geltende EU7-Abgasnorm locker erfüllen.
Zwei Leistungsvarianten zum Start, einer Power-Version könnte folgen
An den Start geht der Mazda CX-60 e-Skyactiv D in zwei Leistungsvarianten. Der neue Mazda Reihensechszylinder-Diesel ist dabei immer mit einer Achtgang-Automatik kombiniert. Die 200PS starke Einstiegsversion überträgt ihre Kraft nur auf die Hinterräder, während die Allradversion 254PS spendiert bekommt. Die Verbräuche liegen bei 4,9l und 5,3l im realitätsnahen WLTP-Zyklus. Und genau hier sieht Mazda den grössten Vorteil für 3‘283ccm grosses Triebwerk: In höchster Alltagseffizienz. Der Wirkungsgrad der neuen Maschine soll übrigens bei 40 Prozent liegen und damit einen Bestwert für Grossserienmotoren darstellen. Freunde noch höherer Leistungen dürfte dem neuen Triebwerk ebenfalls aufgeschlossen gegenüber sein, denn Mazda verriet im Rahmen der CX-60-Präsentation, dass der Sechszylinder auch Leistungen um 300PS locker verkraften würde.
Text: ai Online Redaktion/DF/FM
Bilder: Mazda
