Wirtschaft

So stark variieren Versicherungsprämien

Versicherungsprämien für Autofahrende weichen in der Schweiz nicht nur Kantonal erheblich voneinander ab, sondern sogar innerhalb von Ortschaften. So gross sind die Unterschiede.

Veröffentlicht am 07.03.2023

Je nach Region zahlen Schweizer Autofahrende unterschiedlich viel für ihre Versicherungsprämie. So weit, so bekannt. Laut einer Analyse von Comparis gibt es aber sogar innerhalb eines Ortes erhebliche Unterschiede. In Winterthur etwa zahlen Autohalterinnen und -halter je nach Stadtteil bis zu sechs Prozent mehr. «Höhere Vertriebskosten für Versicherer verteuern oft die Prämie. Wo sich leicht Kundschaft findet, werden die Prämien tiefer», sagt Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer. 

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Autofahrende mit Wohnsitz in Lugano bezahlen für eine Vollkaskoversicherung über 24 Prozent mehr als Autofahrende der Stadt Bern. Luganerinnen und Luganer zahlen im Durchschnitt 960 Franken für eine Vollkaskoversicherung. In Bern sind es 771 Franken.  Die günstigsten Städte sind laut Analyse Bern, Biel und Luzern. Die Differenzen betragen maximal zwei Prozent oder 17 Franken pro Jahr.

Diverse Faktoren spielen eine Rolle

«Versicherer berechnen die Prämie unter anderem basierend auf der Eintrittswahrscheinlichkeit von gedeckten Schäden. Die Luganer Bevölkerung dürfte demnach mehr und in der Summe teurere versicherte Schäden verursachen als die Bernerinnen und Berner», So Comparis-Mobilitätsexpertin Andrea Auer.

Die Prämienhöhe hängt jedoch auch von der Attraktivität eines Marktes für die Versicherungen ab. Das Tessin ist eine relativ kleine Absatzregion. Die Versicherungsprodukte müssen zudem in italienischer Sprache vermarktet werden. «Diese und andere Faktoren erhöhen üblicherweise die Vertriebskosten. Das kann die Prämien verteuern», sagt Auer. 

Selbst in derselben Stadt zahlen Autohalterinnen und -halter mitunter unterschiedlich hohe Prämien. Die grössten Prämienunterschiede innerhalb einer Stadt gibt es in Winterthur. Einwohnerinnen und Einwohner von Töss (PLZ: 8406) bezahlen rund sechs Prozent höhere Prämien als Autofahrende im Stadtteil Ricketwil mit der Postleitzahl 8352. Während Autofahrende in Töss im Schnitt 850 Franken für ihre Vollkaskoversicherung zahlen, beträgt die durchschnittliche Prämie in Ricketwil 804 Franken. 

In den anderen untersuchten Städten fallen die Preisunterschiede zwischen der jeweils teuersten und günstigsten Postleitzahl geringer aus. Die Stadt mit den zweithöchsten Differenzen ist Zürich mit vier Prozent (845 Franken in 8045 gegenüber 878 Franken in 8004). Die kleinsten Unterschiede gibt es in der Stadt Biel. Hier variieren die Durchschnittspreise alle innerhalb eines Prozents. 

Romands bezahlen bis zu zehn Prozent mehr

Beim Vergleich der französischsprachigen Gebiete mit Bern zeigt sich: In Genf und Lausanne bezahlen Autofahrende rund zehn Prozent mehr als Stadtberner. In Genf liegt die Durchschnittsprämie bei 846 Franken, in Lausanne bei 851 Franken.

Im innerstädtischen Vergleich gibt es mit Blick auf die Romandie in Lausanne die grössten Differenzen. Rund drei Prozent mehr bezahlt man im Zentrum von Lausanne (PLZ: 1003) gegenüber dem Stadtteil Vallon Béthusy (PLZ: 1011). In Genf liegen die Prämien zwei Prozent auseinander. Nämlich 837 Franken im Stadtteil Petit-Saconnex (PLZ: 1209) gegenüber 857 Franken im Zentrum der Stadt (PLZ: 1201).

Text: ai-Online-Redaktion
Quelle: Comparis
Bild: Stadt Zürich

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