McLaren 750S Le Mans Special Edition

Eigentlich wollte der McLaren-Entwicklungschef Gordon Murray anfangs der 1990er Jahre nur den ultimativen Strassensportwagen bauen. Obwohl der McLaren F1 viele Technologie aus der Formel 1 übernahm, wollte Murray damit nicht auf die Rennstrecke, sondern auf die Strasse. Irgendwann gab er nach und entwickelte auf einem Prototypen-Chassis den F1 GTR. Rausgekommen ist ein wahres Monster: Angetrieben wurde der F1 GTR von einem BMW S70/2 V12 Ottomotor, der 680 PS leistete und den Wagen auf bis zu 370 km/h beschleunigte. Damit fegte der GTR alle anderen vom Platz und dominierte in den 1990er Jahren die internationale Motorsportszene, bis er 2005 in den Ruhestand geschickt wurde. 

Am bekanntesten ist sein Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Le Mans 1995, wo er sich als Debütant bei sehr nassen Bedingungen gegen schnellere und speziell für Le Mans angefertigte Prototypen durchsetzte. Der McLaren F1 GTR Nr. 59, gefahren von JJ Lehto, Yannick Dalmas und Masanori Sekiya, gewann nicht nur Le Mans – er dominierte es. Dies war nicht irgendein Sieg; er machte McLaren zum einzigen Konstrukteur, der die Triple Crown des Motorsports mit Siegen in Le Mans, Monaco und Indianapolis komplettierte.

Diesen “From Zero To Hero”-Moment feiert McLaren mit einer auf 50 Exemplare limitierten Sonderedition des McLaren 750S. Der Zeitpunkt für diese Hommage ist geschickt gewählt. McLaren hat seine Rückkehr in die Top-Hypercar-Klasse von Le Mans für 2027 angekündigt.

Downforce Kit 

Es gibt das Sondermodell in zwei historischen Lackierungen: Zum einen Le Mans Grau, das dem von der Ueno Clinic gesponserten Siegerauto Nr. 59 entspricht, zum anderen in McLaren Orange, die traditionelle Rennfarbe der Marke.

Das MSO High Downforce Kit ist mehr als nur Kosmetik. Es bietet aerodynamische Verbesserungen, die den Abtrieb im Vergleich zum Standard 750S um 10 Prozent erhöhen. Das Paket umfasst einen deutlich grösseren Frontsplitter aus Carbonfaser sowie einen erhöhten aktiven Heckspoiler. Die Dachhutze und die Lamellen an den vorderen Kotflügeln aus Kohlefaser vervollständigen das aggressive Aussehen der Sonderedition. 

Hommage im Detail 

Die fünfspeichigen LM-Felgen sind eine Referenz an die OZ Racing-Felgen des originalen F1 GTR, während die Radkappen blaue und rote Akzente setzen. Sie sind auf der einen Seite blau, auf der anderen rot – wie die Rennwagen. Die F1 Gold-Bremssättel mit roten McLaren-Logos sind eine weitere Anspielung auf die originale Brembo-Ausstattung. Die optionale Erfolg-Plakette, die im vorderen Kofferraum montiert werden kann, erinnert an McLarens Le-Mans-Sieg von 1995 sowie die Triple Crown-Erfolge. Sie ist übrigens für alle Käufer des McLaren 750S erhältlich, nicht nur für die Le-Mans-Edition.

Innenarchitektur mit Referenz

Auch innen gibt es zwei Varianten des Sondermodells. Beide sind mit Carbon Black Alcantara und Jet Black Soft Grain-Leder ausgestattet, akzentuiert mit Alcantara in Taubengrau oder McLaren Orange. Das Le-Mans-Branding ziert Kopfstützen und Fussmatten, während eine massgeschneiderte Gedenktafel an den Sieg von 1995 erinnert. Für Rennstrecken-Enthusiasten bietet McLaren optional Carbon-Rennschalensitze mit Fünfpunktgurten an.

Leistung bleibt unverändert

Das Herz bleibt unangetastet. Es arbeitet der leistungsstarke M840T 4,0-Liter-V8 mit Doppelturbolader, der auch den Standard-750S antreibt. Mit 740 PS und 850 Nm Drehmoment, welche die Hinterräder über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe antreiben, behält die Le Mans-Edition die atemberaubende Beschleunigung des 750S von 0 auf 100 km/h in 2,8 Sekunden bei. 

McLaren hat noch keine Preise bekannt gegeben, erwartet aber einen deutlichen Aufpreis gegenüber dem 750S. Aber für echte Fans ist kein Preis zu hoch. 

Text: auto-illustrierte.ch

Bilder: McLaren