Ducati Elettrico

Keine elektrische Ducati

Nachdem Ducati-CEO Stefano Dominicali noch vor etwas über zwei Jahren verkündete, dass die Zukunft der italienischen Motorradmarke Ducati im Elektro-Bike liege, rudert nun Vertriebschef Francesco Milicia zurück. Die Studie Ducati Elettrico soll mittelfristig doch nicht in Serie gehen. Als Grund wird die immer stärker aufflammende Diskussion um E-Fuels, die den Verbrennungsmotor und damit auch das Herz jeder Ducati, retten würde.

Veröffentlicht am 30.04.2021

Ducati-Vertriebschef Francesco Milicia

Ducati rudert zurück und verkündet durch Vertriebschef Francesco Milicia , dass die Elektromobilität mittelfristig keine Alternative und die Ducati Elettrico auf Eis gelegt sei. Der berühmte Hersteller aus Bologna, der schon einige Zeit im Volkswagen-Konzern integriert ist, möchte zunächst die Situation im Bereich der E-Fuels genauer abklären, bevor das Thema wieder zur Diskussion steht.

Motor ist das Herzstück einer Ducati

So könnte das Herzstück jeder Ducati, der Motor, erhalten bleiben. Das ist unabdingbar, denn eine elektrische Ducati ist für die Fans schneller, leichter und aggressiver Motorräder schlicht unvorstellbar. Elektromotorräder sind behäbig und schwer, ausserdem würde deren Entwicklung extrem viel Geld verschlingen. Ausserdem wäre unklar, ob eine elektrische Ducati vom Markt angenommen würde, denn E-Motorrad-Kunden würden sich wohl eher bei Grossserienherstellern bedienen.

Nicht zuletzt deshalb ist auch Schwesterfirma Porsche in Sachen E-Fuels sehr aktiv, denn selbst wenn der elektrische Taycan als Erfolg gehandelt wird, so sind doch die traditionellen Boxer mit der Marke untrennbar verbunden – und die laufen nun mal nur mit flüssigem oder gasförmigem Treibstoff.


Was sind E-Fuels?

E-Fuels sind synthetisch hergestellte Treibstoffe, der nicht aus fossilen Rohstoffen gewonnen werden. Sie entstehen viel mehr aus mittels Strom erzeugtem Wasserstoff gewonnen wird. Der Wasserstoff entsteht durch Elektrolyse von Wasser, wobei an einer Elektrode Sauerstoff, an der anderen Wasserstoff entsteht (der umgekehrte Prozess läuft übrigens im Wasserstoff-Auto ab, wo die Brennstoffzellen Strom erzeugen und einen E-Motor antreiben).

Wasserstoff in Verbindung mit CO2 erzeugt Kohlenstoffketten, die Benzin oder Diesel sehr ähnlich sind und mit denen problemlos Benziner oder Diesel betrieben werden können. Dabei wird genausoviel CO2 emittiert, das vorher zur Methanisierung verbraucht wurde. E-Fuels erfüllen somit die CO2-neutral-Forderung der Klimajünger, auch wenn die das nicht gerne hören ...

 

Text: Stefan Fritschi
Fotos: Ducati

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