Polestar 4 (2024)

Polestar 4 kostet ab 63'900 Franken

Der Polestar ist das bisher schnellstes Modell der Marke. Das elektrische SUV-Coupé 4 setzt auf den Antrieb vom 3, umfangreiche Sicherheitstechnik und kommt vollständig ohne Heckscheibe aus. Nun ist der Polestar 4 auch in der schweiz bestellbar.

Veröffentlicht am 02.02.2024

Das vierte Modell von Polestar wird ein SUV-Coupé. Die Namensgebung ergibt sich schlicht aus der Präsentationsreihenfolge. Hierarchisch sitzt der Polestar 4 zwischen dem Crossover 2 und dem SUV 3. Der Neue besitzt einige Designanleihen der Studie Precept, unter anderem die fehlende Heckscheibe. Doch auch darüber hinaus hat das Auto einiges zu bieten.

Vorstellung im Video

Als erster Polestar läuft der 4 im chinesischen Werk des Mutterkonzerns Geely in Hangzhou Bay vom Band. Das Werk wird mit Ökostrom aus Wasserkraft und Photovoltaik betrieben. Dies trägt zum niedrigen ökologischen Fussabdruck von 19,4 bis 21,4 Tonnen CO2 des 4 bei, der niedrigste Wert aller Polestar-Modelle. Zudem werden bei der Produktion schädliche Abfälle mit verschiedenen Methoden so weit wie möglich verringert. Die ersten Auslieferungen des Polestar 4 haben Ende 2023 in China stattgefunden. Nun ist er ab 63'900 Franken auch in der Schweiz bestellbar. Dafür gibt es die Single-Motor-Version. Die potentere Dual-Motor-Version mit Allradantrieb kostet ab 71'900 Franken.

Abmessungen

  • Länge: 4839 mm
  • Breite (inkl. Aussensp.): 2139 mm
  • Höhe: 1544 mm
  • Radstand: 2999 mm

Keine Smart Zone, keine Heckscheibe

Polestar 4 mit Thors-Hammer-Lichtsignatur
Mit seiner flachen Silhouette und der erhöhten Bodenfreiheit wirkt der P4 wie eine Mischung aus SUV und Sportwagen.

Mit jedem neuen Modell hebt sich Polestar ein Stück weiter von Volvo ab. Wie beim Polestar Precept sind beim 4 die Hammer-förmigen Tagfahrleuchten nun mittig gespalten. Interessanterweise fehlt die "Smart Zone" an der Front. Die wurde beim gelifteten 2 kürzlich in Serie eingeführt und verbirgt dort einen Teil der Sensorik für die Fahrassistenten. Das wohl aussergewöhnlichste designmerkmal des 4 ist das vollständig geschlossene Heck ohne Rückscheibe. Ansonsten gibt sich der 4 clean und unaufgeregt. Schürzen, Radläufe und Schweller sind aus unlackiertem Kunststoff. Zusammen mit den bis zu 22 Zoll grossen Felgen gibt das dem Auto einen stämmigen Look. Im Übrigen habe man besonderen Wert auf gute Aerodynamik gelegt.

Viel Platz im Fond

Im Innenraum habe der Fokus auf Komfort für die Fondpassagiere gelegen. Wenig verwunderlich, schliesslich kam der 4 zuerst in China auf den Markt, wo Platz im Fond ein Prestigemass ist. Da dürfte die chinesische Konzernmutter Geely ein Wörtchen mitgeredet haben. Damit das mit der Kopffreiheit trotz flacher Dachlinie klappt, reicht das Glasdach bis hinter die Häupter der Fondpassagiere. Das bedingt dann die fehlende Heckscheibe. Die Fondsitze sind elektrisch verstellbar, via Bildschirm können Klimaanlage und Medien gesteuert werden.

Polestar 4 Innenraum
Die gold-gelben Sicherheitsgurte kennzeichnen das Performance-Paket.

Das Cockpit beherbergt einen 15,4-Zoll-Bildschirm im Querformat. Das Infotainment basiert wie gehabt auf Android, bringt ab Werk Google-Funktionen mit und kann drahtlos Updates empfangen. Hinter dem Lenkrad sitzt ein 10,2-Zoll-Digitalcockpit, dazu gibt es ein Head-up-Display mit 14,7 Zoll Diagonale. Für die Sicht nach hinten sorgt ein Bildschirm, der sein Bild von einer Kamera im rückwärtigen Dachbereich erhält. Der Bildschirm wird auf Knopfdruck zum konventionellen Rückspiegel. Was seltsam anmutet, dient wahrscheinlich der Vorschrift.

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Der Sicherheit dienen bis zu neun Airbags sowie zahlreiche Fahrassistenten. Sie beziehen ihre Daten über zwölf Kameras, ein Radar und zwölf Ultraschallsensoren. Fahrerüberwachungskamera und Hands-on-Erkennung im Lenkrad checken, ob der Fahrer auf den Verkehr achtet. Optional ist der Pilot Assist mit automatischem Spurwechselassistent zu haben.

Reichweite von bis zu rund 600 km

Den Polestar 4 gibt es wahlweise mit Hinter- oder Allradantrieb. Letztere Version leistet 400 KW (544 PS) und 686 Nm Drehmoment und ist stärker als der 3. Seine Beschleunigungszeit von 3,8 s von 0 auf 100 km/h macht ihn zum schnellsten Serienmodell der Marke. Nicht übel bei 2,3 Tonnen Leergewicht. Die Höchstgeschwindigkeit ist aber schon bei 180 km/h begrenzt, da war der Polestar 1 mit 250 km/h deutlich fixer. Mit seiner 107-kWh-Batterie schafft die Dual-Motor-Version nach WLTP bis zu 560 km Reichweite.

Der Polestar 4 kommt ohne Heckscheibe aus.
Die Sicht nach hinten gelingt via digitalen Rückspiegel. Eine Heckscheibe gibt es nicht.

Mit Heckantrieb leistet der 4 noch 200 kW (272 PS) und 343 Nm. Die 0-100-Beschleunigung steigt dann auf 7,4 Sekunden, die Reichweite dafür auf rund 600 km nach WLTP. Aufgeladen werden können beide mit maximal 22 kW (AC) oder 200 kW (DC). Im besten Fall soll der Akku dann in 32 Minuten von fünf auf 50 Prozent geladen sein. Serienmässig sind eine Wärmepumpe sowie Vehicle-to-Load-Fähigkeit. Optional gibt es für dia Dual-Motor-Version das Performance-Paket. Es liefert eine Vierkolben-Brembo-Bremsanlage, Fahrwerks-Upgrades, 22-Zoll-Felgen und die mittlerweile typischen goldenen Akzente.

Preise zwischen Polestar 2 und 3

Der Polestar 4 tritt an gegen das Tesla Model Y, das in der Schweiz ab 42'990 Franken kostet. Die Preise des Polestar 4 starten bei deutlich höheren 63'900 Franken, womit er sich preislich zwischen 2 und 3 einordnet. Die Dual-Motor-Version kostet ab 71'900 Franken. Zu den aufpreispflichtigen Extras gehören unter anderem das Pilot-Paket (Fahrassistenz) und das Performance-Paket für die Dual-Motor-Version. Noch2024 dürfte der 5 folgen, eine grosse Limousine im Stil des Tesla Model S. Im Jahr darauf dann dessen Cabrio-Version 6.

Text: Moritz Doka
Bilder: Polestar

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