Singer DLS Turbo - Traum mit 700 PS

Hat Singer jemals etwas gebaut, das nicht sofort einen «Will ich haben!»-Reflex auslöst? Gut, manchen Originalitäts-Fanatikern mögen die Umbauten Tränen in die Augen treiben. Fakt ist aber: Was die kalifornische Manufaktur aus alten Porsche-Modellen macht, ist Kunst. So auch die neuen DLS-Turbo-Modelle auf Basis des 964er 911.

Rennstrecken- und Strassenversion

Singer bietet bereits die besonders sportlichen DLS-Modelle an (Dynamic & Lightweight Study). Diesem Rezept fügt der Turbo – Überraschung – Turboaufladung hinzu. Der luftgekühlte 3,8-Liter-Sechszylinder-Boxer im Heck leistet dank Twin-Turbo-Aufladung, wassergekühltem Ladeluftkühler, elektrischem Lüfter und elektronisch gesteuerten Wastegates nun mehr als 700 PS bei über 9000 U/min. In Kombination mit Sechsgang-Handschaltung und Hinterradantrieb muss sich das wahrhaft wahnsitzig fahren. Semislicks, Rennsportfahrwerk mit verstellbaren Dämpfern und Keramikbremse sind Zutaten vom Feinsten. Den DLS Turbo gibt es in zwei Versionen, wobei beide bis auf das Chassis demontiert und kernsaniert werden:

DLS Turbo Track

Die Rennstrecken-fokussierte Version lehnt sich optisch an den 934er RSR-Rennwagen von 1977 an. Die Carbon-Karosserie ist extrem breit und beherbergt Zentralverschluss-Felgen aus Magnesium in 19 Zoll vorne und 20 Zoll hinten. Am Heck sitzt ein riesiger Spoiler im Stile des RSR. Im Cockpit warten Schalensitze, Käfig und Sportlenkrad auf den Rennstreckeneinsatz.

DLS Turbo Street

Die Strassenversion setzt auf einen etwas kleineren Ducktail-Spoiler, andere Felgen und eine weniger aggressive Frontschürze. Weniger Abtrieb, dafür mehr Windschlüpfrigkeit. Im Innenraum gibt es Leder statt Mikrofaser. Allerdings wird ohnehin jeder Singer dem Kunden auf den Leib geschneidert, Kombinationen von Street und Track sind also möglich.

Preise weit sechsstellig

Was so ein Umbau kostet, verrät Singer natürlich nicht. Man verweist auf den extremen Aufwand, die geringe Stückzahl und dass wirklich jeder Wunsch erfüllt werden könne. Man darf also mit hohen sechsstelligen Summen mit Tendenz in Richtung siebenstellig rechnen.

Text: Moritz Doka
Bilder: Singer