So klingen 27 Liter Hubraum
Wenn man einen 27 Liter grossen V12 aus einem Spitfire Kampfflugzeug in ein Auto verpflanzt, dann kann man durchaus von einem Biest sprechen. Wie es klingt, das hört man am besten selbst hier im Video.
«Einzigartige» Autos gibt es viele, aber manche sind dann doch noch etwas einzigartiger. Das 1972 von John Dodd gebaute Fahrzeug hört auf den Namen «The Beast». Die lange Motorhaube mag etwas überdimensioniert erscheinen. Bedenkt man jedoch, dass darunter ein 27 Liter grosser Zwölfzylinder aus einem Zweit-Weltkriegs-Flugzeug schlummert - zu hören ist er im Video weiter unten -, dann scheinen die Proportionen durchaus angemessen. Und auch wenn das Auto nicht die Ästhetik eines Jaguar E-Types besitzt, Eindruck macht das auf jeden Fall.
750 PS, 1030 Nm, rund 300 km/h Spitze. Abenteuerlicher geht es kaum.
Das von Rolls-Royce entwickelte Triebwerk fand seinen Weg in zahlreiche Flugzeugmodelle der schnellen Kampfklasse, darunter die legendäre Superman Spitfire und die North American P-51 Mustang, beides sehr erfolgreiche Kampfflugzeuge des zweiten Weltkrieges. Und auch in Panzern wurde die Maschine verbaut. Die Idee, dieses 750 PS starke Monster in ein Auto zu packen, reifte 1966 bei Paul Jameson, welcher den Rahmen baute und den Motor beschaffte. Beendet hat er das wahrlich gigantische Projekt nie und so verkaufte er dieses in Teilen an John Dodd, welcher dem Konstrukt diese skurrile Karrosserie aus Glasfaser modelliert und darauf angepasst hatte. «The Beast» fand 1972 seinen Weg auf die Strasse.
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Der Legende nach soll der Motor aus einem Panzer stammen und auch wenn dieses spezifische Triebwerk bis heute nicht in die Lüfte zu schwingen vermochte, ist dies nicht weniger eindrücklich. Dodd, von Beruf Getriebspezialist, modifizierte eine GM Turbo 400 Automatik so, dass Sie mit den niedrigen Drehzahlen und vor allem dem hohen Drehmoment klarzukommt. Etwas, was die ehemals verbaute Hinterachse von Jaguar nicht von sich behaupten konnte. So ist heute ein stabileres Konstrukt von Currie dafür zuständig, dass zumindest ein gewisser Teil der Leistung auch in Vortrieb umgesetzt werden kann.
Doppelt Ford Capri im Heck
Im Laufe der Jahre ging das Auto durch die Hände von vier Besitzern. Es wird angenommen, dass sie alle Mitglieder der Familie Dodd waren. Das Auto mit offizieller Rolls Royce Registration soll in fahrfähigem Zustand sein, leider aber wird es ausserhalb des vereinigten Königreiches wohl eher schwierig sein, den V12 auf öffentlichen Strassen zu fahren. Ein potentieller Besitzer sollte also eine Menge Freude und Faszination für dieses gewaltige Konstrukt mitbringen. Und hier passt dieser Uralt-Witz tatsächlich, eine eigene Tankstelle wäre bestimmt auch nicht verkehrt.
Nun aber endlich zu der wichtigsten Frage: Wie klingt «The Beast»? Und wie fährt es sich? Nun ja, sehen und hören Sie am besten selbst:
Bilder: Car and Classic
Text: Markus Kunz