Taycan Turbo GT wird zum Zweisitzer
Porsche lanciert den neuen Taycan Turbo GT. Es ist mit über 1100 PS der stärkste Serien-Porsche und mit Weissach-Paket der weitaus radikalste Taycan aller Zeiten. Halleluja!
Der neue Porsche Taycan Turbo GT hat mit einer elektrischen Business-Limousine nicht mehr viel zu tun. Bis zu 85150 kW (1108 PS) leistet der viertürige Supersportwagen. Damit pulverisiert er nicht nur die Beschleunigungswerte, sondern auch die Nürburgring-Rekordzeit des bisher stärksten Taycan Turbo S. Mit 7:07:55 Minuten umrundete er den 20,8 km langen Kurs 26 Sekunden schneller als der nächst stärkere Taycan. In der Schweiz startet der Taycan Turbo GT zu Preisen ab 272'500 Franken.
Leistungs- und Drehmomentwerte vierstellig
Die neue Lackfarbe heisst Purpleskymetallic - zusammenhängend geschrieben.
Für den neuen Taycan hat Porsche den Antriebsstrang weiterentwickelt und einen stärkeren Hinterachsmotor verbaut. Der Turbo GT hat zusätzlich einen noch stärkeren Pulswechselrichter, was im Normalbetrieb zu 580 kW (789 PS) und bei Launch Control zu 760 kW (1033 PS) Leistung führt. Zwei Sekunden lang stehen sogar maximal 815 kW (1108 PS) zur Verfügung. Zum Vergleich: Der Taycan Turbo S bringt es auf 761 PS. Das Drehmoment liegt bei gewaltigen 1340 Nm. Das Zweiganggetriebe an der Hinterachse wurde noch einmal verstärkt und anders übersetzt.
Neuer «Attacke-Modus»
Via Knopfdruck am Lenkrad kann der «Attack Mode» aktiviert werden, der für zehn Sekunden zusätzliche 120 kW (163 PS) zur Verfügung stellt. Das sind 50 kW (68 PS) mehr, als die «Push to pass»-Funktion des regulären Taycan liefert.
Nur 6,4 Sekunden von 0 auf 200 km/h
Das Weissach-Paket (links) bringt einen Heckflügel und noch mehr Leichtbau.
Die Leistungsdaten resultieren in wahnsinnigen Fahrleistungen. Von 0 auf 100 km/h vergehen mit Weissach-Paket nur 2,2 Sekunden (ohne: 2,3 Sekunden), auf 200 km/h nur 6,4 Sekunden! Ein Porsche Taycan Turbo S benötigt dafür 7,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 290 km/h und sogar 305 km/h mit Weissach-Paket angegeben.
Mehr Akkukapazität
Die Akkukapazität steigt auf 97 kWh (netto). Damit sind laut WLTP 555 km möglich. Bei Vollstrom auf der Rennstrecke dürfte die Reichweite allerdings signifikant tiefer liegen.
Leichtbau und Dynamik-Extras
Die Speichen der Felgen sind hinterfräst, das spart Gewicht.
Durch den grosszügigen Einsatz von Karbon-Teilen und Schalenzsitzen sank das Leergewicht des Turbo GT um 75 kg gegenüber dem Turbo S. Allerdings wiegt er immer noch 2365 kg (EU-Norm). Das Aktiv-Fahrwerk wurde neu abgestimmt, auf den 21-Zoll-Leichtbaufelgen sind spezielle Performance-Reifen aufgezogen. Serienmässig ist die Keramikbremse mit noch einmal leichteren Sätteln verbaut.
Weissach-Paket für maximale Attacke
Karbon-Schalensitze sind im Turbo GT Serie.
Der Taycan Turbo GT setzt auf ein neues Bodykit samt Spoilerlippe für mehr Abtrieb. Das kostenlos bestellbare Weissach-Paket fügt dem einen freistehenden Heckflügel, einen Frontdiffusor und Luftleitelemente am Unterboden hinzu. Damit liegt der Abtrieb bei bis zu 220 kg. Mit Weissach-Paket wird der Turbo GT sogar zum reinen Zweisitzer. Anstelle der Rücksitzbank macht sich eine Karbon-Ablage breit. Zudem verzichtet der Hardcore-Taycan auf die analoge Uhr, Teppiche, etwas Dämmmaterial und eine der beiden Ladeklappen. So werden zusätzliche 70 kg Gewicht eingespart. Der reguläre Taycan Turbo GT behält all diese Features und ist damit auch alltagstauglicher.
Teuer, aber mit viel Gegenwert
Der Porsche Taycan Turbo GT ist ab sofort bestellbar. Die Preise starten bei 272'500 Franken, was rund 35'000 Franken mehr sind als ein Taycan Turbo S kostet. Dafür gibt es dann aber auch supersportwagenmässige Fahrleistungen. Und der Aufwand, den Porsche beim Turbo GT betrieben hat, ist auch nicht gerade klein. Insofern ist der Preis natürlich nicht günstig, aber sicher gerechtfertigt.
Bildergalerie
Text: Moritz Doka
Bilder: Porsche