Coup oder Bluff?

Toyota Elektro-Strategie – Der Marktführer schockt die Branche

Die Toyota Elektro-Strategie kommt überraschend. Viele hatten dem Weltmarktführer zu langes Zögern vorgeworfen, nun gehen die Japaner in die Offensive.

Veröffentlicht am 17.12.2021

Toyota ist der grösste Autobauer der Welt. Doch für viele hat der Riese die Zeichen der Zeit verschlafen. Dabei hat man seit Jahrzehnten Erfahrung mit Hybrid-Antrieben und ist hier Marktführer. Doch reiner Elektromobilität schienen die Japaner bisher skeptisch gegenüberzustehen.

Die Toyota Elektro-Strategie ist eine gigantische Entwicklungsanstrengung

Nun hat Akio Toyoda gestern persönlich die neue neue Toyota Elektro-Strategie präsentiert. Und die Branche damit nicht nur überrascht, sondern teilweise auch geschockt. „Man werden 2030 mehr als 3,5 Millionen Elektroautos bauen“, so die Ansage. Und wer Toyoda kennt, der nimmt seine Worte ernst.

Denn die Japaner sind seit jeher bekannt für ihre konservative Herangehensweise. Die geplante Stückzahl entspricht dabei knapp 30 Prozent der gesamten Jahresproduktion. Mehr glaubte Toyota könne man den Kunden derzeit noch nicht zumuten, die Infrastruktur sei dazu noch nicht bereit. Dennoch würden die Japaner mit dieser Anzahl alle anderen Hersteller in den Schatten stellen.

CO2-Reduktion so schnell wie möglich, auch mit Alternativen

Für das Verkaufsziel hat Toyota nicht weniger als 30 Modelle in Planung, von denen ein gutes Dutzend gestern erstmals gezeigt wurde. Vom kleinen Stadtmobil, bis hin zum Full-Size-Pickup ist alles dabei. Sogar Retro-SUVs und reinrassige Sportwagen waren dabei. Die Toyota Elektro-Strategie setzt entsprechend ganzheitlich im Produktprogramm auf.

Dabei geht es den Japanern nicht nur ums Grünwaschen, sondern um echte CO2-Reduktion. In Märkten mit den passenden Voraussetzungen sei der E-Antrieb die erste Wahl. Doch man werde den Kunden „die jeweils passende Technologie bieten“, so Akio Toyoda. Brennstoffzellen, Wasserstoffmotoren und auch der Hybrid-Antrieb bleiben weiterhin in der Parallel-Entwicklung.

Über 70 Milliarden Dollar lässt sich Toyota die Entwicklung kosten

Statt einfach nur bleischwere Batterien in bestehende Fahrzeuge zu montieren, geht es Toyota vor allem um Effizienz. Ressourcen-Einsparung ist das oberste Ziel. Dazu stellen sie auch extrem effiziente Fahrzeuge in Aussicht. So sollen etwa die leichten Stadt-Stromer mit nur 12,5kWh/100km auskommen.

Daneben wird Toyota nicht nur Festkörper-Batterien entwickeln, sondern auch die Wasserstoff-Forschung weiter vorantreiben. Neben der Brennstoffzelle wird auch eine Direktverbrennung getestet.

Lexus soll rein elektrisch werden ab 2030

Der Fahrplan der Toyota Elektro-Strategie schliesst auch die Luxusmarke Lexus ein. Der Nobel-Ableger der Japaner soll bereits ab 2030 ausschliesslich elektrisch fahren in Europa. Für den Rest der Welt lässt man sich fünf Jahre mehr Zeit.

Solche ambitionierten Pläne hat man bereits von anderen Herstellern gehört. Bei Toyota kann man allerdings davon ausgehen, dass sie auch eingehalten werden.

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