50 Jahre BMW 3 – Bimmer für immer

Wer einmal einen BMW 3er der ersten Generationen hatte, vergisst ihn nie. Ob Vier- oder Zweitürig, Cabriolet oder Kombi: Einfach ein tolles Auto. Der Heckantrieb machte diebische Freude – im Sommer. Im Winter wurde er zum Verkehrshindernis. Aber zum Glück speichert das Gehirn mehr gute als schlechte Erinnerungen. 

Angefangen hat alles 1975, als der BMW E21 die erfolgreiche 02-Serie ablösen sollte. Offenbar traute man der Sache nicht und liess sicherheitshalber die Produktion des 1502 noch zwei Jahre parallel weiterlaufen. 

Paul Bracq traf den Geschmack

Stardesigner Paul Bracq, der schon für die neue BMW 5er Serie verantwortlich war, entwarf die erste Generation der BMW 3er-Reihe. Und traf den Geschmack des Publikums: Bis 1983 wurden 1,36 Millionen Exemplare produziert – ein Rekord für BMW. Erst gab es den E21 nur als Vierzylinder, ab 1977 auch als scharfen Sechszylinder, den BMW 323i mit 105 kW/143 PS. Es ging noch wilder mit Tuning-Spezialisten wie Alpina. Der Alpina B6 2.8 galt mit seinem 147 kW/200 PS starken 2,8-Liter-Sechszylinder als Porsche-Jäger. 

Cabriolet, Kombi und M3

1982 folgte die zweite Generation. Der E30 wurde von Designer Claus Luthe weiterentwickelt – die Kanten scharf gezogen. Im Herbst 1985 wurden das erste Cabriolet und der erste M3 vorgestellt – ein Meilenstein der Automobilgeschichte.

Der M3 fungierte eigentlich als Basisfahrzeug für die Homologation zur Gruppe A und avancierte zu einem der erfolgreichsten Renn-Tourenwagen aller Zeiten – auch in der DTM. Als zweiter BMW-Diesel-Pkw kam 1985 der 324d auf den Markt. Zur grossen Modellpflege im September 1987 folgte eine Kombi-Variante mit dem Namen Touring. 1991 endete die zweite Generation. Der Touring wurde allerdings noch bis 1994 weitergebaut. Insgesamt wurden von der E30-Baureihe 2,34 Millionen Einheiten verkauft. 

Generation Bimmer 

Aber da ging noch mehr. 1990 wurde die dritte Generation der 3er-Reihe (E36) vorgestellt. Mit der E36- Markteinführung verbreitete sich “Bimmer” weltweit als Spitzname für BMW Automobile. Die bis zum Jahr 2000 gebaute dritte Generation gab es mit Motoren von 73 kW/99 PS bis 236 kW/321 PS. Die Karosserievarianten umfassten Limousine (viertürig), Coupé, Cabrio, Baur Topcabriolet, Touring, Compact (dreitürig) und M3 (als Limousine, Coupé und Cabrio). Insgesamt wurden vom BMW E36 rund 2’75 Millionen Exemplare gebaut. 

Die vierte Generation E46

Die vierte BMW 3er-Generation (E46) startete im April 1998 und endete 2006. Das Leistungsspektrum der Motoren erstreckte sich von 77 kW/105 PS bis 265 kW/360 PS. Die vierte Generation gab es wieder als Limousine (viertürig), Coupé, Cabrio, Touring, Compact und M3 als Coupé und Cabrio. 

Nummer 5

2005 kam die fünfte BMW 3er-Generation (E90) auf den Markt und wurde bis 2013 produziert. Die stärkste Motorisierung leistete 331 kW/450 PS.

Cabrio, Coupé spielen in der 4er Reihe

Ab 2011 bis 2019 wurde die sechste BMW 3er-Generation (F30) gebaut. Es gab den F30 mit verschiedenen Motoren, die zwischen 85 kW/116 PS und 338 kW/460 PS leisteten. Die Karosserievarianten umfassten Limousine, Touring, Gran Turismo und M3. Cabrio, Coupé und das neue Gran Coupé bilden erstmals eine eigenständige Familie – die BMW 4er Reihe.

Aktuelle Generation 

2018 wurde auf dem  Pariser Automobilsalon die siebte BMW 3er-Generation (G20) vorgestellt. Die Motoren haben ein Leistungsportfolio von 110 kW/150 PS bis 450 kW/612 PS. Den G20 gibt es als Limousine, Touring und M3 (Limousine und Touring). Cabrio, Coupé und das neue Gran Coupé bilden erneut die BMW 4er Reihe. 

Der neue 3er kommt 2026

Mit über 20 Millionen verkauften Einheiten ist der BMW 3er das weltweit erfolgreichste Modell in der Premium-Mittelklasse. Seine Erfolgsgeschichte ist noch nicht zu Ende erzählt: BMW plant bereits den nächsten Schritt. 2026 kommt mit dem i3 (NA0) erstmals eine vollelektrische 3er-Version auf Basis der Neue-Klasse-Architektur – parallel zur überarbeiteten Verbrennervariante (G50). 

Text: Jürg Zentner 

Bilder: BMW