

AMAG-Eine Schweizer Mobilitätsgeschichte
Die AMAG wird 80 Jahre alt. Happy Birthday.und bleibt sich treu: leise, klar, fortschrittlich. Ein Unternehmen, das Verantwortung übernimmt, ohne grosses Tamtam, aber mit Wirkung.
Ein grauer VW Käfer, parkiert vor einem Zürcher Wohnblock, der Motor noch warm. Es ist 1952, und ein Stück Alltagsmobilität hat soeben begonnen. Woher der Käfer kommt? Von der AMAG natürlich.
Wenn man heute von AMAG spricht, denkt man an Autohäuser, Leasingverträge, Elektrofahrzeuge und vielleicht auch an das omnipräsente Logo auf Schweizer Strassen. Doch hinter all dem steht mehr: eine Geschichte, die viel mit der Schweiz selbst zu tun hat – mit ihrer Haltung zur Arbeit, zum Fortschritt und zur Verantwortung.
Die AMAG wird 80 Jahre. Gegründet 1945 von Walter Haefner, war sie von Anfang an ein Produkt ihrer Zeit. Der Krieg war noch nicht zu Ende, doch Haefner dachte bereits an das Danach. Er wollte, dass Mobilität in der Schweiz nicht Luxus bleibt, sondern Teil des Alltags wird. Der Durchbruch seiner Vision gelang ihm mit dem VW Käfer: einfach, bezahlbar, zuverlässig.
Was Haefner auszeichnete, war seine Konsequenz. Kein lauter Visionär, sondern ein realistischer Macher. Er gründete eine eigene Montage in der Schweiz, brachte Leasing-Modelle auf den Markt, setzte früh auf IT. Dass die AMAG schon in den 1950er-Jahren mit IBM-Rechnern arbeitete, war kein Zufall, sondern Ausdruck unternehmerischer Weitsicht und technischer Neugier. Diese Haltung prägt die Unternehmensgeschichte bis heute.
Klare Entscheidungen prägen
Auch wenn sich die Welt verändert hat, AMAG hat sich mitverändert. Still, aber spürbar. Ob mit dem Aufbau des eigenen Innovation & Venture LABs, mit Partnerschaften in der Elektromobilität oder mit der Übernahme nachhaltiger Unternehmen wie Helion: Die AMAG handelt nicht aus PR-Gründen, sondern weil es zur eigenen Strategie gehört. Fortschritt ist willkommen – aber nur auf solidem Fundament.
Auch gesellschaftlich zeigt das Unternehmen Haltung. Keine laut getrommelte Corporate Social Responsibility, sondern gezielte, oft stille Unterstützung. Bildung, Kultur, Notlagen – hier fliesst Geld nicht fürs Image, sondern aus Überzeugung. Walter Haefner war kein Mann der grossen Worte, sondern der klaren Entscheidungen. Diese Linie hält die Familie bis heute. Ob Spenden für das Kinderspital, Unterstützung der Glückskette oder Engagement an Hochschulen: Man gibt, ohne daraus ein grosses Ding zu machen. «Tue Gutes, aber sprich nicht zu viel darüber», lautete das Credo.
Natürlich gibt es auch Bereiche, in denen es weniger gut läuft. Die Gleichstellung in technischen Berufen hinkt hinterher, wie in vielen Industriebetrieben. Noch immer arbeiten nur wenige Frauen in Werkstätten, im Verkauf oder im Engineering. Doch das Wesentliche ist: Man redet nicht drumherum, lenkt nicht ab, flüchtet sich nicht in Ausreden. Das Defizit wird erkannt und aktiv angegangen – mit Ausbildungsprogrammen, internen Veränderungen und sichtbarem Willen.
Unsere eigenen AMAG-Erfahrungen
Was uns in der langjährigen Zusammenarbeit mit der AMAG und ihren Ansprechpartnern besonders auffällt: Sie behauptet nicht, perfekt zu sein. Probleme werden offen angesprochen, Produkte aus verschiedenen Blickwinkeln hinterfragt, eigene Meinung, keine Konzernfloskeln. Die Weiterentwicklung erfolgt ruhig, glaubwürdig und bodenständig. Kein Konzerngetöse, keine leeren Versprechen.
Vielleicht liegt genau darin das Geheimnis ihres Erfolgs. AMAG ist nicht nur ein Unternehmen, sondern ein Spiegelbild eines bestimmten Schweizertyps: pragmatisch, zuverlässig, offen für Neues und gleichzeitig geerdet. In einer Branche, die immer stärker von Image, Likes und Lautstärke dominiert wird, wirkt diese selbstkritische Haltung fast schon wie eine Ausnahme. Und genau deshalb, so könnte man meinen, wäre Walter Haefner heute sicherlich zufrieden. Nicht wegen des Erfolgs, sondern weil sein Prinzip weiterlebt: Verantwortung übernehmen – wirtschaftlich, technologisch und gesellschaftlich. Die AMAG wird 80 und wirkt dabei kein bisschen alt.
Text: GAT
Fotos: AMAG