Andreas Wüest AG – Weit über die Landesgrenze
Mit der Andreas Wüest AG in Hallwil hat sich ein neuer, wichtiger Stützpunkt für Exoten und besondere Autos in der Schweiz niedergelassen. Doch der Name ist bereits weit über die Landesgrenzen hinaus ein Begriff. Dabei spielt der Wert eines Autos überhaupt keine Rolle – mehr sein Zustand, seine Coolness und die Geschichte dahinter.
Als 15-Jähriger ist Andreas mit seinen Freunden oft die Seetalstrasse hoch- und runtergefahren – auf dem Mofa versteht sich. Sie haben beim Showroom angehalten und ganz gebannt die ausgestellten Fahrzeuge betrachtet. Es sei einer der wenigen Sportwagen- und Exoten-Händler in der Region gewesen. Seit Februar 2020 ist Andreas nun selber in diesem Gebäude tätig, welches an einer der wichtigsten Hauptstrassen im Kanton Aargau liegt. «Hier ist es perfekt für mich, die Lage ist optimal und der Showroom hat für mich eine ideale Grösse. Durch die oben beschriebenen Erinnerungen hat es zudem eine ganz besondere Bedeutung für mich», schwärmt Andreas. Sein Ziel ist klar; er möchte ein bekannter Name und eine bedeutende Adresse für Autoliebhaber werden. Coole Autos im Einsteigerpreissegment kommen bei ihm allerdings auch nicht zu kurz.
Andreas Wüest neben einem älteren Land Rover. Selbst Mitglieder einer Royal Family zählen zu Wüests elitären Kunden.
Der Mix macht es attraktiv
Die Strategie der Andreas Wüest AG ist anders als bei vielen Händler von exotischen Wagen. Bei ihm geht es nicht ausschliesslich darum, wie teuer und selten ein Auto ist. Es müssen immer auch Fahrzeuge sein, die Andreas selber für sich kaufen würde. «Ich möchte 100 Prozent hinter dem stehen können, was ich verkaufe. Habe ich kein gutes Gefühl, kaufe ich ein Auto nicht», erklärt Wüest. Das sieht man auch beim Blick in den Showroom. Die Auswahl der Autos im Inneren verändert sich laufend. Vom modernen Sportwagen über schöne Old- und Youngtimer, bis zu sehr exklusiven und raren Autos oder gar einzigartigen Prototypen, bei ihm findet man wirklich so ziemlich alles, Hauptsache es ist ausgefallen. Der Showroom hat Platz für knapp 20 Autos und ist von der Hauptstrasse aus gut zu sehen. Ein Fahrzeug steht im Durchschnitt kaum länger als zwei Monate.
Seltene Exemplare: Ein Blick auf die Autos lohnt sich. Manchmal findet man sogar seltene Prototypen und limitierte Autos im Saal.
Laufkundschaft hat Andreas eher selten, dann schon eher Fahrkundschaft. «Es passiert oft, dass jemand am Showroom vorbeifährt und wenige Augenblicke später an der Tür klopft», erklärt er. Ursprünglich wollte er eine Location, die etwas diskreter ist, da viele Deals unter dem Radar laufen, was einige Kunden sehr zu schätzen wissen. Inzwischen ist er mit dem Standort sehr zufrieden. Nicht zuletzt auch wegen seiner Erinnerungen aus den Jugendjahren.
Kundschaft mindestens so durchmischt wie die Autos
Bei Andreas werden alle fündig, welche an besonderen Automobilen und Ihren Geschichten interessiert sind. Wer genau zu seiner Kundschaft gehört kann Wüest allerdings nicht sagen. «Ich habe Kunden, die gerade erst den Führerschein machen, aber ein nicht alltägliches Auto suchen, zum Beispiel den Mercedes-Benz W124. Andere Kunden wollen sich im gesetzteren Alter endlich ihren lang gehegten Traum erfüllen und einen seltenenen Monteverdi 375/4 erwerben», erklärt Wüest. Die Kundschaft kommt aus der unmittelbaren Nachbarschaft, aber nicht selten gar von Übersee.
Da schlägt das Herz schneller: Von der Marke aus Zuffenhausen ist Wüest ebenfalls grosser Fan. Regelmässig findet man einen Porsche bei ihm.
Prominenz findet man unter seinen Käufern ebenfalls, genauso wie Mitglieder aus Royal Families aus dem Nahen Osten. «Genau diese Abwechslung mag ich eben sehr. Ich lerne sehr viele spannende Menschen aus allen Bereichen kennen.» Die Kundenzufriedenheit ist für ihn das Wichtigste. Auch extravagante Wünsche der Kundschaft werden erfüllt. Wüest: «Ich setze alles daran, einen Wunsch zu erfüllen. Wichtig ist, dass am Ende das Geschäft für beide Parteien stimmt.»
Viel zu lesen: Neben den Autos hat Andreas Wüest viele interessante Bücher und Modellautos im Showroom.
Selbst ist der Mann
Andreas hat viele Zukunftspläne. Die Teilnahme an Rallyes und historischen Veranstaltungen sind zukünftig öfters geplant. Der Ausbau des Netzwerks ist ihm ebenfalls wichtig und ein grosser Bestandteil beim Aufbau seiner Garage. Einige seiner Fahrzeuge gehen zu weltweit renommierten Sammlern. Die Andreas Wüest AG arbeitet zudem mit vielen Spezialisten rund um den Globus eng zusammen. So hat er gegebenenfalls sogar Profis im Ausland, die ihn bei einer Besichtigung unterstützen können. Diverse Fahrzeuge, welche verkauft werden, kommen gar nie online. Es passiert regelmässig, dass frisch angelieferte Autos schon am selben Tag verkauft werden. Entscheidet sich Wüest dazu, ein Auto für den Verkauf anzubieten, handelt es sich immer um ein top Fahrzeug. Noch mehr Autos gleichzeitig anzubieten, kommt für ihn jedoch kaum infrage. Jeden Wagen, der verkauft wird, schaut er sich selbst an. Und rund 20 Young- und Oldtimer zu betreuen, ist genug Aufwand. «Ich möchte mir ein Bild über das Fahrzeug machen. Manchmal werde ich bei einer Besichtigung eines Neuzugangs von jemandem mit einem grösseren technischen Verständnis unterstützt. Abgesehen davon ist es hauptsächlich meine Sache», sagt Andreas.
Volle Hallen und gut durchmischt: Der Showroom von Andreas Wüest hat ein sehr breites Spektrum an Fahrzeugen.
Seine Moral möchte Andreas beibehalten, interessant auf verschiedenen Wegen zu sein. «Der perfekte Verkauf ist schlussendlich einfach aufgebaut. Ich brauche dafür ein interessantes Auto zu einem interessanten Preis, qualitativ gute Fotos mit vielen Details sowie eine saubere Abwicklung und Übermittlung.» Abgesehen von einem runden und wachsenden Geschäft hat Wüest zwei weitere Wünsche: die Fertigstellung seiner Kaffeelounge und des Lagers sowie ein schönes Exemplar eines Opel Manta und einen alten Sechser-BMW zum Verkauf anbieten zu können.
Hier gelangen Sie zu Andreas Wüests Webseite.
Text: Dario Fontana
Fotos: Dario Fontana