

Aston Martin – Yacht mit Rädern
Schatten? Bitte nicht. Der neue Aston Martin DB12 Volante Palm Beach Edition ist nicht zum Verstecken gebaut – sondern zum Sonnenbaden, Glänzen und Gesehenwerden auf dem Boulevard.
Es gibt Autos, die für die Strasse gebaut sind. Andere für die Garage. Und dann gibt es den Aston Martin DB12 Volante Palm Beach Edition – ein Unikat, das in erster Linie für den Boulevard entstanden ist. Genauer gesagt: für jenen an Floridas Atlantikküste, wo Sonnenbrillen so gross sind wie der Kontostand.
Nur ein einziges Exemplar existiert von dieser Edition – und das merkt man. Nicht nur, weil der Wagen aussieht, als hätte ein Interior-Designer einen Segelclub überfallen. Sondern auch, weil jedes Detail signalisiert: Understatement wurde offiziell in den Ruhestand geschickt.
Die Karosserie schimmert in „Frosted Glass Blue“, einer Farbe, die laut Aston Martin echte Glaspartikel enthält. Warum? Weil’s geht. Weil’s glitzert. Weil man in Palm Beach sogar im Lack das Prickeln des Champagners sehen möchte. Handlackiert, versteht sich. Einzigartig? Natürlich. Dezentes Design? Nur im Rückspiegel.
Rollende Segelyacht
Im Innenraum wird’s nicht weniger dramatisch. Palmblätter, wohin das Auge reicht – auf den Sitzen, im Holzfurnier, an den Türleisten, sogar auf den Schwellern. Das Ganze in einem nautischen Farbschema, das wirkt, als hätte Q gesagt: „Mach’s bitte ein bisschen yachtiger.“ Und jemand geantwortet: „Aye, Captain.“
Und wenn man denkt, es geht nicht exklusiver, kommt der Clou: Die exakten Koordinaten von Palm Beach sind in die Ledertafel auf dem Armaturenbrett geprägt. Für alle Fälle – falls man je vergessen sollte, wo man sich in der Nahrungskette befindet.
Ja, der DB12 Volante fährt auch. Mit 680 PS, einem V8-Biturbo und vermutlich mehr Standgasstil als die komplette SUV-Flotte vorm Country Club. Aber ganz ehrlich: Niemand kauft dieses Auto wegen der Technik.
Denn dieses Auto ist kein Sportgerät – es ist ein mobiles Accessoire für jene, denen Status wichtiger ist als Sinn. Ein Duft von Leder in Aluminium gegossen, damit man sich über dem Verkehr wähnen kann, ohne jemals wirklich anzukommen. Der Palm Beach DB12 ist kein Auto, das man fährt, weil man es braucht. Es ist ein Symbol dafür, wie sehr Überfluss zur Tugend erklärt wurde. Ein Denkmal auf vier Rädern – gebaut für eine Welt, in der Glanz mehr zählt als Richtung.
Text: GAT
Fotos: Aston Martin