Audi RS6 – neue Generation als Hybrid
Der Audi RS6 fährt in der ersten Startreihe des deutschen PS-Wettrüstens. Mit bis zu zehn Zylindern aus einem turbogeladenen Lamborghini-Motor sorgte die Rennsport-Oberklasse für Aufsehen. In der kommenden Generation geht es zumindest teilweise flüsterleise vor, bis der Verbrenner dann endgültig verstummt.
Er dürfte noch bis zum Frühjahr 2026 gehen, dann wird die C8 genannte Generation des aktuellen Audi RS6 in den Ruhestand verabschiedet. Der 600 PS starke 4,0-Liter-V8-Biturbo wird das letzte Mal sein voluminöses Lied schmettern. Die Zukunft wird deutlich leiser – wenn gleich nicht weniger dynamisch.
Die nächste Generation des Audi RS6 wird ein PHEV
Stephan Reil, zuständig für Forschung und Entwicklung bei Audi, gab unlängst gegenüber der britischen Top Gear bekannt, dass die Hybridisierung der logische nächste Schritt sei auf dem Weg zu vollelektrifizierten Autos. Er machte entsprechend klar, dass der kommende Audi RS6 ein Plug-In Hybrid werde. Einer sogar, der im Gegensatz zur Konkurrenz den Fokus auch auf rein elektrisches Fahren legt.
Der Antrieb bleibt Spekulation
Fest steht bislang nur, dass es wohl keinen weiteren RS6 mehr mit V8 geben wird. Favorit auf die Nachfolge scheint ein 2,9-Liter-V6 mit kräftiger E-Unterstützung zu sein. Bei Porsche leisten die entsprechenden Hybriden bereits bis zu 562PS. Gut denkbar, dass auch ein künftiger RS6 wieder mit mächtigen Leistungswerten punkten kann – und den Verbrauch im Rahmen hält.
Ein vollelektrischer RS6 ist am Horizont der Entwicklungsplanung
Auch ein vollelektrisches Modell des Audi RS6 ist laut Insidern in Planung. Die Neckarsulmer Sportschmiede wird auch nach dem Umstieg auf rein Batterie-betriebene Fahrzeuge ihre Performace-Sparte beibehalten. Entsprechend ist der PHEV-RS6 nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zu wirklich nachhaltiger Sportlichkeit. Ob man, wenn er denn mal verstummt ist, den charakterstarken Vorgängern nachtrauern wird? Es ist davon auszugehen, denn die Ahnenreihe der RS6-Modelle ist so lang wie illuster:
Der erste Audi RS6: Die Generation C5 von 2002
Das Urmeter der neuen Leistungs-Zeitrechnung. Sein 4,2-Liter-V8-Biturbo brachte es mindestens auf 450PS, die Plus-Version schaffte sogar 480PS. Damit ging es in 4,7 Sekunden auf 100km/h – bei Bedarf auch mit der ganzen Familie und vollem Urlaubgepäck. Einzig sein Fünfgang-Tiptronic-Getriebe hatte bisweilen Probleme der Kraft Herr zu werden.
Der zweite Audi RS6: Ein Zehnzylinder von Lamborghini plus zwei Turbolader
Noch eine Schippe, eher sogar zwei, legte ab 2008 die Generation C6 des Audi RS6 drauf. Auf Basis eines 5,0-Liter-Zehnzylinders von Lamborghini bauten die Audi Sport-Ingenieure ein Biturbo-Monster mit 580PS. Heute noch ungeschlagen im Sound und damals mit bis zu 303km/h wahnwitzig schnell. Das feinnervige Triebwerk gilt allerdings als schwierig im Unerhalt.
Der dritte Audi RS6: Weniger ist mehr
Als dann 2013 der Nachfolger erschien, waren die Fans entgeistert. Weniger Hubraum, weniger Zylinder und weniger Leistung. Doch man hatte ganze Arbeit geleistet, denn der C7 war fast 200kg leichter und hatte eine moderne 8-Gang-Automatik. Damit sprintete er erstmals in unter vier Sekunden auf 100km/h und war bei Bedarf bis zu 305km/h schnell.
Der vierte Audi RS6: Der bullige Bestseller
Auf den ersten Blick ist wenig neu zwischen C7 und C8, zumindest in Sachen Motor. Doch der nun 600PS starke 4,0-Liter-V8-Biturbo ist eine komplette Neuentwicklung. Nochmals mit schärferem Fahrwerk und schärferer Abstimmung ist er der bisher agilste Audi RS6. Dies zeigt sich auch in der Verkaufszahlen, fast ein Drittel aller RS6 sind aus der aktuellen Generation.
Text: ai Online Redaktion/FM
Bilder: Audi