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AutoScout24 – Preise auf Rekordhoch

Obwohl die Auswirkungen des Chip- und Rohstoffmangels sowie des Ukrainekriegs auf dem Schweizer Automarkt weiterhin stark zu spüren sind, konnte das Angebot an Personenwagen auf seit Dezember 2021 um insgesamt 13 Prozent zulegen. Das jedenfalls vermeldet das Online-Portal AutoScout24.ch. Bei den Fahrzeugpreisen zeige der Trend über alle Fahrzeugsegmente und Treibstoffarten hinweg nur in eine Richtung: nach oben. Das stärkste Plus verzeichneten Elektroautos mit Preisaufschlägen von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Fahrzeugsegmenten verzeichneten Limousinen mit neun Prozent das grösste Preisplus.

Veröffentlicht am 13.07.2022

«Der Fahrzeugmarkt war Ende 2021 aufgrund der Lieferprobleme von Microchips und Rohstoffen sowie der allgemein erhöhten Nachfrage vielerorts fast ausgetrocknet. Im letzten Halbjahr verbesserte sich jedoch die Verfügbarkeit von Personenwagen. Seit Dezember 2021 verzeichnen wir einen Anstieg an Inseraten um insgesamt 13 Prozent», kommentiert Maurice Acker von AutoScout24, die aktuelle Marktlage. Konkret in Neu- und Occasionsfahrzeuge aufgeteilt heisst dies: Ende Juni 2022 waren auf AutoScout24 rund 111’000 Occasionsfahrzeuge ausgeschrieben. Das waren zwar immer noch 10 Prozent weniger im Vergleich zum Vorjahr, jedoch haben die Inserate seit Dezember 2021 um 17 Prozent zugelegt. Das Angebot an Neuwagen verknappte sich hingegen in den letzten Monaten auf der Plattform noch stärker: Ende Juni 2022 wurden gerade mal etwa 23’000 neue Fahrzeuge inseriert. Das sind im Vergleich zum Dezember 2021 rund 4 Prozent weniger.

Preise für Neuwagen so hoch wie noch nie

Das knappe Angebot an Neuwagen schraubte im letzten Halbjahr deren Preise in die Höhe. Gemäss Auswertungen von AutoScout24 kostete ein Neuwagen durchschnittlich 54’730 Franken – was einem Rekordwert entspricht. Das waren knapp 4’000 Franken mehr als noch vor einem Jahr bzw. entspricht einer Preissteigerung um etwa 8 Prozent. Kaufinteressierte, die dringend ein Fahrzeug benötigten oder keine lange Wartezeiten in Kauf nehmen wollten, mussten daher gezwungenermassen auf den Occasionsmarkt ausweichen. «Besonders gute Occasionen, also relativ junge Fahrzeuge mit wenig Kilometern auf dem Tacho, waren in den letzten Monaten besonders gefragt», stellt Maurice Acker fest. Die erhöhte Nachfrage nach Occasionsfahrzeugen treibt auch deren Preise in die Höhe. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 verteuerten sich die Preise von gebrauchten Autos um 14 Prozent auf durchschnittlich 29’916 Franken. Neben den aktuellen Gründen gibt es aber auch noch andere Faktoren, die den Preis nach oben treiben, wie Acker erklärt: «Die Preise von gebrauchten Fahrzeugen haben sich in den letzten 25 Jahren generell erhöht, da die Qualität von Neuwagen immer besser geworden ist. Die Autos sind heutzutage mit besseren Motoren, einer grösseren Leistungsfähigkeit und mit mehr Komfort ausgestattet.» Kommen diese Neuwagen dann mal auf den Occasionsmarkt, ist deren Wert umso höher. «Zudem muss man auch die teils leichtere und die teils stärkere Inflation über die Jahre hinweg mitrechnen», ergänzt der Sales-Experte.

Treibstoffarten: E-Autos sind teuer

In Hinblick auf die Treibstoffarten waren es in erster Linie E-Autos, die im ersten Halbjahr 2022 überproportional an Wert zulegten: mit einem  Durchschnittspreis von 51’071 Franken kosteten Stromer 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Wer sich einen Mild-Hybriden anschaffen wollte, musste im letzten Halbjahr durchschnittlich 59’598 Franken hinblättern (+12 Prozent). Plug-in-Hybride verteuerten sich im gleichen Zeitraum um 10 Prozent – hierfür musste man durchschnittlich 59’511 Franken auf den Tisch legen. Bei Benzinern lag die Preissteigerung bei 7 Prozent (Durchschnittspreis 30’730 Franken). Einigermassen stabil entwickelten sich die Angebotspreise von Voll-Hybriden (+2 Prozent, Durchschnittspreis 35’499 Franken), Diesel-Fahrzeuge (+2 Prozent, Durchschnittspreis 26’503 Franken) und Fahrzeuge mit Gas-Antrieb (+1 Prozent, Durchschnittspreis 14’357 Franken). 

 

Fahrzeugsegmente: Limousinen und SUVs mit grösstem Preisplus

Beim Blick auf die Fahrzeugsegmente verläuft die Preiskurve im ersten Semester 2022 überall nach oben. Den grössten Ausschlag in der Preisskala verzeichneten Limousinen, die sich im Vergleich zum Vorjahr um 9 Prozent auf durchschnittlich 29’656 Franken verteuerten. Fast genauso hoch war das Plus bei SUVs (+8 Prozent, Durchschnittspreis 42’331 Franken). Bei Kleinwagen und Kombis war die Preissteigerung um je 7 Prozent. Für einen Kleinwagen musste durchschnittlich 14’536 Franken hingeblättert werden. Kombis kosteten durchschnittlich 26’189 Franken. Etwas stabiler entwickelten sich die Preise für Kompakt- und Minivans: Sie legten um 2 Prozent zu und kosteten durchschnittlich 18’177 Franken. 

 

Weitere Preissteigerungen in Aussicht

«Wir prognostizieren für die zweite Jahreshälfte 2022 weitere Preissteigerungen über alle Treibstoffarten und Fahrzeugsegmente hinweg», sagt Acker und ergänzt: «Wir gehen davon aus, dass uns die Lieferschwierigkeiten von Microchips und Rohstoffen noch längere Zeit beschäftigen werden und somit das Angebot an Neuwagen weiterhin knapp bleibt.» Für Händler oder Private, welche ein Auto verkaufen wollen, bedeutet dies, dass sie ihre Occasionen momentan einfacher und schneller verkaufen können und dies oft zu einem etwas besseren Preis tun können. Für potentielle Käufer heisst es, dass sie für einen Schnäppchenkauf entweder etwas mehr Geduld haben oder aber sehr schnell reagieren müssen, weil die Fahrzeuge rascher verkauft werden als noch vor einem Jahr.

 

Datengrundlage:
Untersucht wurden die Angebotsdaten von Personenwagen vom ersten Halbjahr 2021 (01.01. - 30.06.2021) und vom ersten Halbjahr 2022 (01.01. - 30.06.2022) auf autoscout24.ch. Für die Preisanalyse wurden die Angebotsdaten einerseits nach Neu- und Occasionsfahrzeugen, nach Treibstoffarten sowie nach Fahrzeugsegmenten segmentiert.

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