Bissiges Trio
Seit 2012 ist der Jaguar F-Type einer der Könige britischer Sportlichkeit. Nach dem Facelift erstrahlt er in neuem Glanz. Und wie sieht es punkto Fahrverhalten aus?
Die ersten 30 Minuten:
Schön! Das neue Design an der Vorder- und Rückseite schadet dem klassischen Charme des Engländers in keiner Weise.
Bequem in den Sportsitzen hockend, wird man immer wieder verleitet, den V8 zum Schreien zu bringen.
Kurve um Kurve stellt der F-Type sein Können als Referenz-GT für Gentleman-Driver unter Beweis.
Jaguar kann stolz auf sein Erbe sein. Der XK 120 und der Type-E waren unangefochten an der Spitze des britischen Herstellers – bis der neuzeitliche F-Type auftauchte. Zur Überraschung aller steht er seit seiner Markteinführung 2012 auf einer Stufe mit ihnen.
Acht Jahre später haben die Raubtierbändiger Hand am Zweiplätzer angelegt. Ein aufgeladener Vierzylinder ersetzt mit 300 PS/400 Nm den bisherigen V6. Darüber rangieren zwei V8 in zwei Leistungsstufen mit 450 oder 575 PS und dem satten Drehmoment von 580 beziehungsweise 700 Nm.
Der Ton macht die Musik
Der Jaguar F-Type ist der perfekte englische Grand Tourer. Als besonders homogen erwies sich bei ersten Testfahrten die hinterradgetriebene Version des 450 PS starken V8. Dank nahezu optimaler Gewichtsverteilung und hervorragendem Set-up des Fahrwerks ist die Raubkatze an Wendigkeit und Präzision kaum zu überbieten. Stärker, aber auch schwerer durch das 4x4-Getriebe lässt die R-Version mit ihrer Sorrento-Yellow-Lackierung niemanden kalt. Vor allem punkto Handling hat man ihr den letzten Feinschliff verpasst. Radikal, ohne dabei zur Übertreibung zu neigen, glänzt der Rudelführer vor allem mit einer fast unschlagbaren Strassenlage. Unabhängig von der Leistung des V8-Benziners, bollert der Auspuff vor sich hin, dass es eine wahre Pracht ist, seinem Sound lauschen zu dürfen.
Dank einem künstlich verstärkten Überzug steht aber auch der Gesang des Zweiliters in nichts nach. Leichter und mit einem etwas weicher abgestimmten Unterbau verschlingt der «Junior-F-Type» mit einem Biss enge Kurven – das noch furchteinflössender als seine grossen Brüder.
Aussen profitieren alle drei Varianten, abgesehen von einigen Details, wie beispielsweise dem unterschiedlichen Heck, von einer wesentlich ausdrucksstärkeren Frontpartie dank
länglicher und gestreckter Formen. Das Interieur profitiert von einer Fertigungsqualität, die nochmals verbessert wurde. Und die Ausstattung ist so komplett wie immer. Die traditionellen Bedienelemente, über die zahlreichen Knöpfe, sind logisch und klar definiert angeordnet, sodass man getrost auf digitale Instrumente verzichten kann.
Text: Gilles Rossel / Fotos: Jaguar
«Dreimal ja. Der neu gestaltete Jaguar F-Type wird so erfolgreich wie eh und je bleiben. So sehr, dass er selbst mit dem turboaufgeladenen Zweiliter-Motor eine nahezu makellose Leistung abliefert.»