Gleitmittel: BMW i5 Touring eDrive40
Der BMW i5 gibt’s nun auch als Kombinationskraftwagen. Grosse Klappe, fette Leistung, magerer Verbrauch? Wir haben den E-Bayer getestet.
Wer hat eigentlich gesagt, dass geräumige Stromer im gehobenen Segment SUVs sein müssen? Für die Fahrzeugkonzipierung mag es zwar einfacher sein, die klobigen Batteriezellen in einem grossen Kübel zu verstauen. Dass sich diese vierrädrigen Kolosse dann oft an der Drei-Tonnen-Grenze bewegen, scheint man durch die grüne Brille hindurch nicht wirklich wahrzunehmen.
BMW i5 Touring eDrive40
Zwar ist der jüngste E-Wurf von BMW in Form des i5 Touring eDrive40 mit rund 2,2 Tonnen auch nicht unbedingt als Fliegengewicht zu deklarieren, doch bietet er sich als feine Alternative für alle Stromerfans an, die kein pummeliges SUV fahren wollen.
Der BMW i5 basiert auf der achten Generation der Fünfer-Baureihe. Und bei dieser gibt es eine Plattform für alle Antriebsarten. Benziner, Diesel, PHEV und eben auch Stromer umfassen das Angebot. Fehlen nur noch Erdgas und Wasserdampf. Dass die Bayer im Lauf der Generation unabhängig von der Antriebsart immer grösser und dicker wurden, ist unübersehbar. Aber werden wir das nicht alle mit den Jahren?
Gross und doch nicht
Als Stromer steht er naturgemäss am sattesten im Futter und ist rund 350 Kilogramm schwerer als seine spritbetriebenen Brüder. Mit etwas über fünf Metern Länge, knapp zwei Metern Breite und einer Höhe von anderthalb Metern sind die Aussenabmessungen gewaltig.
Schick und brav sieht er aus. Man könnte ihn glatt für einen profanen Dreier halten – wäre da nicht seine opulente Grösse. Die wirkt sich innen allerdings nicht so aus wie erhofft. Bei den Aussenmassen hätten wir bei adäquater Raumausnutzung eine 40-Quadratmeter-Wohnung erwartet, doch der Platz ist überschaubar.
Nur 570 Liter Kofferraum
Vorne geräumig, hinten grosszügig, doch die dicke Überraschung kommt ganz hinten. Das Kofferraumvolumen ist trotz der grossen Klappe mit 570 Litern gegenüber der elektrischen Limousine (490 Liter) nur geringfügig grösser. Selbst der zehn Zentimeter kürzere VW ID.7 Tourer schluckt mit 605 Litern mehr. Bei einem äusserlich so grossen Kombi wie dem BMW i5 hätten wir ein entsprechend geräumiges Interieur vermutet. Oder wenigstens ein standesgemässes Gepäckabteil. Warum sich dort das Gepäckrollo beim Öffnen nur ein Stück nach hinten aufrollt, bleibt uns ein Rätsel.
Mit Einführung der achten Generation fiel auch ein weiteres praktisches Feature dem Rotstift zum Opfer: Die separat öffnende Heckscheibe war ein bayerisches Alleinstellungsmerkmal und in der Praxis durchaus angenehm.
Aber lassen wir mal das Mimimi und richten wir den Blick auf die Habenseite des Fahrzeugs. Der BMW i5 Touring ist nämlich ein ganz feines Fahrzeug. Wie fein genau lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der auto-illustrierte.
Text: GAT
Bilder: ai