

Apple CarPlay hat sich über die letzten Jahre als bewährte Smartphone-Integration im Auto etabliert. Es bringt Apps wie Navigation, Musik, Telefonie und Nachrichten sicher ins Fahrzeug und verbessert den Alltagskomfort erheblich. Im klassischen CarPlay beschränkt sich die Darstellung allerdings auf den zentralen Infotainment-Bildschirm – Fahrzeugfunktionen und Anzeigen wie Tacho oder Klimasteuerung bleiben aussen vor. Bis jetzt.
Denn mit CarPlay Ultra geht Apple nun einen deutlichen Schritt weiter: Die neueste Generation übernimmt nicht nur den Hauptbildschirm, sondern integriert sich in sämtliche Displays des Autos, inklusive Kombiinstrument und Beifahrerdisplays. Dadurch entsteht eine nahtlose, iPhone-inspirierte Benutzeroberfläche im gesamten Cockpit – abgestimmt auf das jeweilige Fahrzeugdesign. Erstmals lassen sich auch Fahrzeugfunktionen direkt über CarPlay steuern, etwa Klima, Sitzheizung oder das Radio. Zudem zeigt CarPlay Ultra Live-Fahrzeugdaten wie Reifendruck oder Tankfüllstand und erlaubt personalisierte Widgets auf allen Bildschirmen.

Erstes Mal fummeln
Im Selbsttest beeindruckte CarPlay Ultra mit schneller kabelloser Verbindung, konsistenter Bedienlogik und einem hohen Mass an Individualisierung. Apple überlässt den Autoherstellern gestalterische Freiheiten, sodass sich CarPlay Ultra harmonisch ins Cockpitdesign einfügt. Die Bedienung via Touchscreen, Siri oder Lenkradtasten ist intuitiv – gleichzeitig bleiben physische Regler im Auto nutzbar und synchronisieren sich mit der CarPlay-Oberfläche.
Aktuell ist CarPlay Ultra nur in neuen Aston-Martin-Modellen verfügbar (z.?B. DB12, Vantage, DBX), mit internationaler Ausweitung geplant. Weitere Hersteller wie Hyundai, Kia und Genesis haben bereits Interesse bekundet. Voraussetzung ist immer ein modernes Infotainmentsystem und ein iPhone mit neuem iOS.

Fazit mit Fragezeichen
Im Fazit zeigt sich: CarPlay Ultra bietet ein deutlich intensiveres und vernetzteres Benutzererlebnis als das klassische CarPlay. Es bringt iPhone-Logik tief ins Fahrzeug – allerdings ist es aktuell nur einem exklusiven Nutzerkreis zugänglich. Die breite Einführung wird von der Kooperationsbereitschaft der Autohersteller abhängen.
Doch es stellt sich die Frage, ob diese tiefgreifende Integration ins Fahrzeug wirklich notwendig ist – oder ob sie nicht vielmehr eine unnötige Abhängigkeit vom Smartphone schafft. Macht das unseren Alltag wirklich einfacher? Vielleicht sind wir zu sehr an die klare Trennung zwischen Auto und Telefon gewöhnt. Mehr Fahrzeugfunktionen über CarPlay zu steuern, mag praktisch sein, aber nicht zwingend nötig – zumal Hersteller zentrale Einstellungen wie etwa jene des adaptiven Fahrwerks (noch) nicht zur Verfügung stellen wollen.
Vergleichstabelle: Apple CarPlay vs. CarPlay Ultra
Kriterium | Apple CarPlay (klassisch) | Apple CarPlay Ultra |
Verfügbarkeit | Weit verbreitet in vielen Fahrzeugen | Bisher nur Aston Martin, bald Hyundai/Kia etc. |
Verbindung | Kabelgebunden oder kabellos | Nur kabellos |
Bedienoberfläche | Nur Infotainment-Bildschirm | Alle Displays inkl. Tacho, Beifahrerdisplay |
Integration ins Fahrzeug | App-orientiert, Fahrzeugfunktionen separat | Vollständige Systemintegration |
Fahrzeugfunktionen steuerbar | Nein (Klimaanlage, Sitze etc. via Auto-Menü) | Ja, direkt über CarPlay |
Siri-Unterstützung | Ja, eingeschränkt auf CarPlay-Apps | Ja, erweitert auf Fahrzeugfunktionen |
Anpassbarkeit | Standard-UI mit geringem OEM-Einfluss | OEM-spezifisches Design pro Marke möglich |
Systemvoraussetzung | iPhone mit iOS 12+ | iPhone mit iOS 17.4+ (empfohlen: iOS 18+) |
Nutzung ohne iPhone | Auto bleibt funktionsfähig mit OEM-System | OEM-System übernimmt bei Trennung automatisch |
Fahrzeugdaten-Anzeige | Nicht möglich | Ja (z.?B. Reifendruck, Tankstand) |
Widgets | Eingeschränkt | Vollständig auf allen Displays |
Text: GAT
Fotos: Aston Martin