Wirtschaft

Seat-Verkäufe dramatisch eingebrochen

Seat muss Federn lassen. Die Verkäufe der Spanier sind 2022 im Vergleich zum Vorjahr enorm zurückgegangen. Der Grund liegt ist sowohl in der Chipkrise als auch in der erfolgreichen Tochtermarke Cupra zu suchen.

Veröffentlicht am 14.01.2023

Die Autobranche hat zurzeit mit mehreren Krisen zu kämpfen. Vor allem der Chipmangel lässt die Zulassungszahlen vieler Marken zurückgehen. Besonders hart hat es aber Seat getroffen. Der spanische Autobauer hat letztes Jahr 232 700 Autos weltweit verkauft, was einem Rückgang von satten 40,5 % gegenüber 2021 entspricht. Das meistverkaufte Modell war der Arona mit 71 000 verkauften Einheiten (- 33,5 %).

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Das ist hart, aber teils kalkuliert. Denn in der aktuellen Weltmarktsituation gibt der Konzern Seat S.A. der Tochtermarke Cupra den Vorrang, wenn Chips verfügbar sind. So konnte Cupra weltweit 152 900 Autos verkaufen, 92,7 % mehr als im Jahr zuvor. Beliebtestes Modell war mit Abstand der Formentor. Von ihm wurden weltweit 97 600 Einheiten verkauft. Der elektrische Born fand 31 400 Käuferinnen und Käufer.


Der Formentor ist die unangefochtene Nummer Eins im Stall von Cupra.

Neben dem Hauptabsatzmarkt Deutschland ist auch die Schweiz ein wichtiges Pflaster für die sportlichen Spanier. Bei uns wuchsen die Absatzzahlen mit 5000 verkauften Autos um 38,3 %. Damit setzte die Seat S.A. weltweit 385 600 Autos ab, womit sich der Gesamtverlust auf «nur» 18,1 % beziffert.

Cupra pushen ergibt Sinn

«Angesichts der anhaltenden Halbleiter- und Teileknappheit trafen wir die strategische Entscheidung, den margenstärkeren CUPRA Modellen Vorrang vor SEAT Fahrzeugen zu geben», sagt Wayne Griffiths, CEO der Seat S.A. «Dies wirkte sich zwangsläufig auf die Anzahl der ausgelieferten SEAT-Fahrzeuge aus, war aber für die langfristige Stabilität des gesamten Unternehmens unerlässlich.»

Der Fokus auf Cupra ist nur logisch. Der sportive Ansatz scheint einen Nerv zu treffen. Zudem wird bei Cupra in Technik und Elektromodelle investiert; noch dieses Jahr kommt mit dem Tavascan das erste Elektro-SUV. Bei Seat dagegen sieht es in Sachen technischer Fortschritt und Zukunftsaussichten düster aus. Vorerst darf Seat weiterleben. Gesichert ist das aber nur bis 2028.

Text: Moritz Doka
Bilder: Seat S.A.

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