DB12 Volante - «Nicht mehr weichgespült»
Es war sonnenklar, dass Aston Martin seinem neuen DB12 ein Cabrio folgen lässt, nun ist es da. Mit dem Volante lässt sich der Sound des 680 PS starken V8 noch besser geniessen.
Offene Aston Martin dienen ihren Besitzern für Zweierlei: besser gesehen werden und den Motorsound ungefiltert geniessen können. Im neuen DB12 Volante soll da anders sein und seinem Coupé-Bruder in Sachen Fahrdynamik in nichts nachstehen. Das will was heissen, denn der geschlossene DB12 fährt sich wundervoll. (Der DB12-Fahrbericht in der auto-illustrierte 08/23!)
Gleiche Fahrleistungen wie beim Coupé
Durch das kompakt faltbare Dach musste das Heck des DB12 Volante nicht unnötig aufgeplustert werden.
Mit Feinarbeit an den Fahrwerksaufhängungspunkten und neuen Verstrebungen wurde die Torsionssteifigkeit um 3,7 Prozent erhöht und die Vorderachse versteift. Wie das Coupé profitiert auch der Volante vom neuen Fahrwerk, integrierten Fahrdynamikprogrammen, verstärkten Bremsen und anderen Goodies. Der AMG-stämmige Vierliter-Biturbo-V8 bleibt unangetastet und leistet 680 PS und 800 Nm Drehmoment. Alleine für dessen göttlichen und ziemlich lauten Sound muss man schon das Cabrio nehmen. Die Fahrleistungen bleiben fast gleich: 3,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h (statt 3,6 Sekunden beim Coupé) und 325 km/h Höchstgeschwindigkeit. Einen V12 wird es, wie schon beim Coupé, nicht mehr geben.
«Der DB12 Volante ist nicht mehr länger die «weichgespülte» Option, sondern ein echter Sportwagen verbunden mit der Sensation, die nur ein Aston Martin Cabriolet bieten kann.»
Das elektrische Verdeck soll zusammengefaltet nur 260 mm hoch sein, was das Kofferraumvolumen maximieren und für ein ästhetisches Heck sorgen soll. Geschlossen soll es die Dachlinie des Coupés imitieren. Leider lagen der Pressemeldung nur Bilder vom DB12 Volante mit offenem Verdeck bei. Geöffnet werden kann es bis zu 50 km/h in 14 Sekunden, Schliessen dauert 16 Sekunden. Durch seine acht Lagen soll es im Innenraum besonders leise sein. Kunden können aus vier verschiedenen Verdeckfarben wählen. Verdeck und Versteifungen haben eine Erhöhung des Leergewichtes auf 1898 kg zur Folge (Coupé: 1788 kg).
Überarbeitetes Soundsystem
Materialanmutung und Verarbeitung sind gegenüber dem DB11 merklich besser geworden.
Im Innenraum wurde das Bowers & Wilkins Soundsystem an das Cabrio angepasst. Die Rückseiten der Sitze sind beim Volante wahlweise mit Holz oder Carbon verkleidet, was dem Coupé abgeht. Was das Coupé angeht, konnten wir uns beim ersten Test bereits von der stark verbesserten Qualitätsanmutung überzeugen. Auch das Infotainment mit Touchscreen ist ein Schritt nach vorne.
Preise wohl über 300'000 Franken
Produktionsstart des DB12 Volante ist im dritten Quartal 2023. Die ersten Auslieferungen sollen noch Ende des Jahres stattfinden. Zu den Preisen schweigt Aston Martin noch. Ein sechsstelliger Frankenbetrag mit einer «3» vorne scheint aber realistisch.
Text: Moritz Doka
Bilder: Aston Martin