Der neue Nissan Z: zu gut für Europa
Ein kompaktes Coupé, heckgetrieben, handgeschaltet, dazu ein potenter Motor, vor allem aber ein leistbarer Preis. Liest sich wie ein Märchen? Ist es auch. Denn der neue Nissan Z kommt nicht nach Europa.
Flottenverbrauchsziele, CO2-Vorgaben und eine generelle Abkehr von althergebrachten Petrolhead-Gedanken haben die Autowelt fest im Griff. Es geht um Effizienz, Sparsamkeit und Vermeidung von Unnötigem. Ein Auto wie der neue Nissan Z hat deshalb in Europa keinen Platz. Man kann das schade finden.
Denn die Ahnenreihe der Z-Nissans ist lang und im Design erlaubt sich der Neue wunderbare Rückgriffe in die Vergangenheit. Selten hat ein Retrodesign so gut funktioniert, denn es wirkt wunderbar frisch und modern. Die mächtig ausgeformte Haube etwa ist eine Verneigung an die 70er Jahre, während der eckige Lufteinlass an der Front der 350er zitiert. Hinten spielen die filigranen LED-Leuchtstreifen eine Hommage an den luxuriösen ZX der 90er.
Der Nissan Z steckt voller liebenswerter Designzitate und wirkt doch nicht retro
Auf Wunsch kann man die Aussengestalt noch etwas nachwürzen. Das Performance-Pack hält ein markanteres Spoilerprofil am Heck und einen ausgeprägteren Frontsplitter bereit. Dazu kommen 19-Zoll-Räder, die in speziell abgestimmte Reifenmischungen gehüllt sind. Das Sport-Pack gibt sich mit dezenteren 18-Zoll-Rädern zufrieden.
Das Interieur widersteht ebenfalls der Versuchung des Volldigitalen. So erfreuen sich die Piloten weiterhin an den klassischen analogen Zusatzinstrumenten. Vor allem aber sorgt das manuelle Schaltgetriebe für Freude. Denn kaum ein anderer Sportwagen seiner Klasse bietet überhaupt noch eine Handschaltung an.
Ein Sportwagen wie er im Buche steht
Den Takt gibt die Sechsgang-Box übrigens einem 3,0-Liter-V6, der von zwei Turboladern unter Druck gesetzt wird. Damit verabschiedet sich Nissan vom Saugmotor und geht wieder zurück auf Zwangsbeatmung. Die Leistungsdaten lesen sich mit 406 PS und 475 Nm vielversprechend, denn sie kommen dem Ideal eines nutzbaren Alltagssportlers sehr nah.
Natürlich gibt es neben einer Rev-Matching-Funktion für automatischen Zwischengas auch eine gleich ganz automatisch schaltende Version mit neun Gängen. Fans dieser Komfort-Variante werden sicher auch die anderen Elektronik-Spielereien zu schätzen wissen. Sie besteht aus diversen Fahrmodi und einer speziellen Active-Noise-Cancelling-Funktion, die die Fahrgeräusche mit Antischall ausblendet und die Auspuffnote im Innenraum aktiv verstärkt.
Doch so schön sich das alles liest, es bleibt dabei: Offiziell wird der neue Nissan Z nicht nach Europa kommen. Und das ist wirklich schade.
Text: FM
Bilder: Nissan