Der VW Golf GTI zum 50.

Wer 50 wird, schaut gern zurück. Manch einer grübelt über graue Haare, andere buchen Ayurveda in Sri Lanka. Und Volkswagen? Die schenken sich selbst zum runden Geburtstag einen Golf GTI Edition 50 – zusammen mit einem Rundenrekord auf der Nordschleife. Eine hübsche Art, sich selbst zu feiern. Oder besser: sich selbst zu überholen.
Der neue GTI, noch nicht mal auf dem Markt, ballert mit 07:46:13 Minuten über den Nürburgring – schneller war kein zugelassener Volkswagen je zuvor. Möglich gemacht hat das Rennfahrer und VW-Chassis-Flüsterer Benny Leuchter, der vor lauter Euphorie kaum aus dem Zitieren rauskommt: «Pure GTI-Idee», «extreme Präzision», «cooles Setup».

Auf den zweiten Blick…

Doch bei allem Respekt für Benny, seinem schweren rechten Bein und die GTI-Ingenieurskunst: Denn auch wenn Leuchter beteuert, es handle sich um ein seriennahes Modell – gut, mit Performance-Paket, versteht sich – sind auf den Bildern Semi-Slicks zu erkennen und auch die Leichtbaufelgen stehen so auch nicht im Zubehör-Regal für Serien-Gölfe.
Trotzdem darf man VW gratulieren. Die Nordschleife bleibt der Massstab für sportliche Selbstvergewisserung, und ja, ein frontgetriebener Kompaktsportler, der dem Allrad-Golf R die Rücklichter zeigt, ist keine kleine Sache. Der «Green Hell»-Rekord ist also eher ein Höllenritt, wenn auch mit leichter Feinjustierung.

Offizielle Präsentation? Nächste Woche

Wenn wir hätten mitreden dürfen: Eine Sonderedition mit Cordbezug, Golfball-Schaltknauf und Bravo-Sticker auf der Heckscheibe – das wär’s gewesen. Nicht schneller, aber echter. Sei es drum, der GTI scheint noch der letzte halbwegs vernünftige Volks(-sport)wagen zu sein. Also: Happy Birthday, GTI! Du bist jetzt schneller, härter und kompromissloser als je zuvor. Und dabei so herrlich durchentwickelt wie ein deutscher Mittelklassebeamter – nur eben auf Speed. Am 20. Juni im Rahmen des 24-Stunden-Rennen am Nürburgring wird die neue GTI Edition 50 offiziell präsentiert werden.

 
 
Text: GAT
Fotos: VW