Die 5 besten Racing-Filme aller Zeiten
Das bevorstehende 24-Stunden-Rennen von Le Mans gilt als eines der Höhepunkte im Rennkalender. Im Umfeld des legendären Rennens passierten in der über hundertjährigen Geschichte viele Dramen. Wo Schicksale sind, da sind Filme nicht weit. Die folgenden Racing-Filme sind ein Muss für jeden Autoholic.
Rush, 2013
Wenn es je einen Rockstar unter den Formel 1 Fahrern gegeben hat, dann war es James Hunt. Er kiffte, kokste und trank exzessiv. Auf seinem Renn-Overall stand “Sex: Breakfast for Champions”. Auch vor den Formel 1 Rennen soll der Kettenraucher nicht auf sein Frühstück verzichtet haben, wie Wegbegleiter berichteten. James Hunt gewann zehn Grand Prix und wurde 1976 Formel 1 Weltmeister. Dies, weil sein grösster Konkurrent in jener Saison, Niki Lauda, auf dem Nürburgring schwer verunfallte. Die Medien bauten aus den ungleichen Fahrern eine Rivalität auf. So stellten sie Niki Lauda als perfektionistischen Sportler dar, während James Hunt den Formel 1 Zirkus eher für eine Spielwiese seines Hedonismus hielt. Aus dem dramatischen Konkurrenzkampf machte Ron Howard den Film “Rush” mit Chris Hemsworth und Daniel Brühl in den Hauptrollen. Noch schneller als James Hunt gefahren ist, hat er gelebt. Er starb nicht im Cockpit eines Rennwagens, sondern starb 1993 im Alter von 45 Jahren an einem Herzinfarkt.
Ford v Ferrari (dt. Le Mans 66), 2019
Hollywood liebt die Geschichten von Underdogs. In diesem Fall ist der Underdog aber nicht etwa die kleine italienische Auto-Manufaktur, sondern der damals grösste Automobilhersteller der Welt. Oder besser gesagt die Akteure dahinter. An vorderster Front: Carroll Shelby, der den Ford-Bossen versprach, den schnellsten Sportwagen zu bauen. Shelby hielt Wort. Zusammen mit dem leicht cholerischen Rennfahrer Ken Miles entwickelte er den Ford GT40 – eine Ikone des Rennsports. Gleich drei Ford GT40 gewannen im Jahr 1966 das 24-Stunden-Rennen in Le Mans, weil sie gemeinsam auf einer Linie durchs Ziel fuhren. Ken Miles starb nur wenige Monate nach dem Triumph in Le Mans.
Grand Prix, 1966
Der Regisseur John Frankenheimer wagte mit “Grand Prix” den ersten Film über Formel 1 Rennen. Er zeigte mit spektakulären Bildern nicht nur den Glamour der Formel 1 Welt, sondern auch die brutale Jagd nach Trophäen und Gnadenlosigkeit jener Tage, in denen die Fahrer starben wie die Fliegen. In “Grand Prix” spielen nebst Schauspielgrössen wie James Garner und Yves Montand auch echte Rennfahrer mit; unter anderem Jim Clark, Jack Brabham, Phil Hill, Jochen Rindt, Juan Manuel Fangio und Jo Siffert. Während der Film drei Oscars für seine aussergewöhnlichen Bilder, Schnitt und Spannung bekam, gab es für rund die Hälfte der echten Fahrer kein Happy End.
Le Mans, 1971
Steve McQueens wahre Liebe galt dem Motorsport. Er war aufgrund seiner erbarmungslosen Fahrweise allerdings auch in über zwei Dutzend Unfälle verwickelt. Sein grösster Erfolg: 1970 wurde er Zweiter beim 12-Stunden-Rennen von Sebring auf einem Porsche 908/02. Über seine Leidenschaft drehte Steve McQueen einen Spielfilm, der erstmal überhaupt nicht adrenalingeladen ist. Im Film «Le Mans» passiert in der ersten halben Stunde eigentlich nichts. Dafür geht es danach so richtig ab. Die Rennaufnahmen sind spektakulär und super realistisch. Zu realistisch: Einer der Stuntmen verlor bei einem Crash ein Bein. Vorbild für McQueens Rolle war übrigens Jo Siffert. Der Schweizer Rennfahrer erlebte allerdings die Veröffentlichung nicht. An den Kinokassen war Le Mans mit Steve McQueen ein Mega-Flop. Dennoch wurde der Film zum Kulthit für Rennsport-Fans auf der ganzen Welt.
Senna, 2010
Vor 30 Jahren starb mit Ayrton Senna eine der grössten Rennfahrer der Geschichte. Bis heute wird der dreifache brasilianische Formel 1 Weltmeister verehrt. Ayrton Senna war nicht nur sehr erfolgreich, sondern auch äusserst charismatisch. Zuletzt verneigte sich McLaren vor ihm, indem die beiden Autos von Lando Norris und Oscar Piastri am GP in Monaco mit einer Senna-Speziallackierung an den Start gingen. 2010 entstand eine packende Dokumentation über Senna. Der Film gewann viele Auszeichnungen, unter anderem zwei BAFTA Awards. Auf Netflix erscheint demnächst eine Miniserie über die brasilianische Formel 1 Legende. Hier der Trailer:
Text: Jürg Zentner
Bilder : imdb.com