

Die tödlichsten Rennstrecken der Welt
Rennfahren ist kein Ponyreiten. Auch wenn heute die Rennstrecken viel sicherer geworden sind – der Tod fährt immer mit. Ganz besonders eine Piste hat es in sich und mehr Leute auf dem Gewissen als der Mount Everest.
Wenn man eine makabre Statistik über die tödlichsten Rennstrecken machen will, führt sie eine an, die nicht mal eine offizielle Rennstrecke ist: Die „Tourist Trophy“ ist ein Rennen auf öffentlichen Strassen auf der Isle of Man, das jedes Jahr ausschliesslich für Motorräder stattfindet. Bis anhin verloren dabei über 260 Menschen ihr Leben. Das wundert niemanden, der die folgende Doku gesehen hat.
20-Kilometer-Todesstreifen
„Man kann die Nordschleife nicht beherrschen, nur überleben“, sagte einst Formel-1-Legende Jackie Stewart über den Nürburgring. Nicht umsonst wird die Nordschleife als „Grüne Hölle“ bezeichnet. Die Nordschleife ist über 20 Kilometer lang, extrem kurvenreich (mehr als 150 Kurven), geht rauf und runter wie eine Berg-und-Talbahn und hat Kuppen, blinde Ecken, aber auch Hochgeschwindigkeitsabschnitte. Als erster Mensch schaffte es Niki Lauda, unter 7 Minuten die Rundstrecke zu meistern. Das war, bevor er 1975 hier fast verbrannte. Und Initiant für ein F1-Verbot auf dieser Strecke wurde. Schätzungen sprechen von 150 – 200 Todesfällen seit der Eröffnung 1927. Auch heute noch sterben auf der Nordschleife Fahrer bei Touristenfahrten oder bei Langstreckenrennen.
Indianapolis Motor Speedway (Indy 500) Der Indianapolis Motor Speedway ist der gefährlichste Nudeltopf der Welt. Denn gefahren wird im Oval, was bedeutet, dass auf den Geraden extreme Geschwindigkeiten von bis zu 360 km/h erreicht werden und am Ende eine endlose Linkskurve inklusive Wand wartet. Spektakulär gefährlich sind die Windschattenfahrten: Nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, liefern sich die Fahrer ein Hochgeschwindigkeitsseiltanz, der bis jetzt über 70 Todesopfer forderte.
Die gefährlichsten Formel-1-Strecke
Nein, es ist nicht Monaco. Auch wenn sich die Rennstrecke anfühlt wie „Helikopter Fliegen im Wohnzimmer", wie David Coulthard die berühmte Grand-Prix-Strecke charakterisiert hat. Es ist Monza. Formel-1-Legenden wie Wolfgang Berghe von Trips (1961), Jochen Rindt (1970) und Ronnie Peterson (1978) verloren in Monza ihr Leben. Erst die Schikanen entschärften die GP-Strecke, die bis heute fünf Formel-1-Fahrer auf dem Gewissen hat.
Der alte Streckenverlauf von Spa-Francorchamps in Belgien war ebenfalls unter den Fahrern berüchtigt. Formel-1-Fahrer wie Chris Bristow oder Alan Stacey starben auf der belgischen Höllenstrecke. Auch Imola steht hoch im Kurs, wenn es um die gefährlichsten Rennstrecken geht. An einem Rennwochenende verloren gleich zwei Formel-1-Fahrer ihr Leben: Ayrton Senna und Roland Ratzenberger. Besonders ein Wochenende im Jahr 1994 gilt als die grösste Tragödie in der modernen Formel-1-Geschichte: Zwei Todesfälle innerhalb von 24 Stunden, dazu schwere Verletzungen von Rubens Barrichello (Training) und mehreren Zuschauern.
Die gefährlichste Rallye der Welt
Die Formel 1 ist eine geschützte Werkstatt im Vergleich zur Gefährlichkeit von Rallyes. Besonders ein Rennen verschlingt seine Teilnehmer wie ein hungriger Löwe: Die Rally Dakar. Seit 1978 starben über 70 Personen, am meisten davon Motorradfahrer. Merke: Wenn schon dem Tod entgegenfahren, dann nicht auf einem Töff.
Text: auto-illustrierte.ch
Bilder: Youtube