E-Fuels-Ausnahme doch möglich
Deutschland hat sich mit anderen EU-Statten wie Italien, Polen und Tschechien zusammengeschlossen und verlangt beim «Verbrenner-Aus» eine Ausnahmeregelung für E-Fuels. Eine solche scheint die EU nun zu planen.
Eigentlich schien das «Verbrenner-Aus» beschlossen. Ab 2035 würden dann nur noch Neuwagen zugelassen werden, die lokal emissionsfrei unterwegs sind. Im Oktober 2022 hatten bereits alle 27 EU-Mitgliedstaaten einer solchen Regulierung zugestimmt. In letzter Minute hatte sich aber Widerstand aus manchen Ländern gewehrt, nicht zuletzt aus Deutschland. Eine scheinbar formelle Abstimmung wurde deshalb verschoben, weil ohne Deutschland die Mehrheit nicht erreicht worden wäre. Allem voran die FDP um Volker Wissing forderte von der EU eine Bekenntnis zu sogenannten E-Fuels.
Nun hat sich Deutschland mit Italien, Tschechien, Rumänien, Polen Ungarn und der Slowakei zusammengeschlossen, um eine Abänderung der EU-Pläne zu besprechen. Dabei geht es um eine Ausnahmeregelung für E-Fuels, damit diese auch nach 2035 bei Neuwagen verwendet werden können. Laut Autonews Europe plane die EU für diese nun eine Ausnahmeregelung.
E-Fuels weniger effizient
E-Fuels oder Syn-Fuels sind synthetische, aus erneuerbarer Energie und CO2 hergestellte Kraftstoffe, mit denen im Fahrbetrieb theoretisch kein neues CO2 ausgestossen wird. Porsche hat kürzlich in Chile eine Produktionsalage für E-Fuels in Betrieb genommen. Die EU hatte E-Fuels für Neuwagen ausgeschlossen. Unter anderem kann der Strom zur Herstellung von E-Fuels an anderer Stelle effizienter genutzt werden, etwa für das «Betanken» von Elektroautos.
Nun will die EU Deutschland offenbar eine mögliche Ausnahmeregelung anbieten, um den Disput beizulegen und das restliche Projekt doch noch durchzubringen. Mit den E-Fuels könnten Verbrenner auch nach 2035 noch zugelassen werden. Laut Automotive News Europe lässt der Tschiechische Verkehrsminister Martin Kupka verlauten, ein verbindlicher Vorschlag seitens der EU würde in den kommenden Wochen erwartet.
Text: Moritz Doka
Quelle: Automotive News Europe
Bild: Porsche