China-Hersteller im Vormarsch

Elektrifizierung – Pw-Markt wird immer chinesischer

Die Chinesen haben es bisher nie geschafft, ernsthaft in die Phalanx der arrivierten Autohersteller aus Europa, USA und Japan einzubrechen. Und im Heimatland selbst gilt nur der etwas, der sich ein ausländisches Auto leisten kann. Erst mit den Elektroautos können die chinesischen Hersteller wieder mithalten und haben sogar die weltweite Führung übernommen. Es gibt zwei Gründe: die massiven staatlichen Subventionen der E-Industrie und ein extrem aufnahmefähiger Binnenmarkt. Die Förderung des E-Autos in Europa und den USA führt daher zum massiven Abbau von Arbeitsplätzen in den traditionellen Herstellerländern.

Veröffentlicht am 09.02.2022

Was die chinesischen Hersteller bei Verbrennern nicht geschafft haben, wollen sie bei E-Autos erreichen: den Anschluss an die internationalen Märkte. Dabei profitieren chinesischen Marken von zwei grossen Vorteilen: einer erheblichen staatlichen Förderung sowie einem großen und nachfragestarken Inlandsmarkt. Laut automobilwoche.de dominiert China das Rennen um die E-Mobilität: Mit rund 45 Prozent entfällt nahezu die Hälfte der weltweiten E-Auto-Verkäufe auf chinesische Automarken – bei nur rund 15 Prozent Marktanteil am gesamten Pw-Markt. Das geht aus einer Studie von Jato Dynamics hervor. Aufgrund der Elektrofahrzeuge ist der Marktanteil um 30 Prozent gewachsen.

Dabei geht ein grosser Teil des Erfolgs chinesischer Hersteller auf die Binnennachfrage zurück. Etwa 95 Prozent der Fahrzeuge bleiben im Land – die weltweite Verbreitung ist also (noch) gering. Aber das dürfte sich durch die verstärkte Förderung des E-Autos in Europa oder den USA bald ändern. Wenn die Chinesen ihr Quasi-Monopol auf E-Fahrzeuge behalten und sie weiterhin günstiger produzieren als die anderen Hersteller, werden traditionelle Automobil-Standorte bald mit massiven Produktionsrückgängen und Verlust an Arbeitsplätzen konfrontiert sein. 

 

Diverse Hersteller produzieren E-Autos in China

Zwischen Januar und September 2021 wurden weltweit knapp drei Millionen vollelektrische Pw (BEV) verkauft. Die Gesamtzahl lag damit um 149 Prozent über dem Vorjahreswert. Dabei ist der Gesamtfahrzeugmarkt im gerade einmal um elf Prozent gewachsen. Entsprechend legte der BEV- Marktanteil von 2,6 Prozent im Jahr 2020 auf 5,8 Prozent bis September 2021 zu – was immer noch ein relativ geringer Anteil am Gesamtmarkt darstellt.

Die Dominanz Chinas betrifft aber nicht nur die Verkaufszahlen. Sechs von zehn bis September weltweit verkauften BEVs wurden in China montiert. Obwohl 45 Prozent des weltweiten Absatzes auf das Reich der Mitte entfallen, werden auch 60 Prozent hier produziert. Zu den Herstellern, die E-Autos in China bauen, gehören Tesla, Volvo, Polestar und BMW.

Tatsächlich entfiel fast die Hälfte der weltweiten Verkäufe von Tesla zwischen Januar und September 2021 auf Autos, die aus Shanghai kamen. Bis heute stammen die meisten Model Y, die in Europa zugelassen wurden, aus diesem Werk.

 

Text: Stefan Fritschi und automobilwoche.de
Fotos: Hersteller

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