Ferrari 333 SP - die Rückkehr
Mit dem Ferrari 333 SP kehrte das Werk 1993 in den Langstrecken-Rennsport zurück. Und das auch einigermassen erfolgreich. Zudem ist der Ferrari 333 SP einfach schön.
Als der Ferrari 333 SP Ende 1993 vorgestellt wurde, bedeutete dies für die Italiener die Rückkehr in den Langstrecken-Rennsport. Davor hatte das Werk zuletzt den 312 PB eingesetzt, mit dem man 1972 die Sportwagen-Weltmeisterschaft gewann; 1973 zogen sich die Italiener aus der Prototypenklasse zurück und konzentrierten sich auf die Formel 1.
Der 333 SP wurde gemäss dem Reglement der IMSA-GT-Meisterschaft konstruiert, das 1994 eingeführt wurde. Auf Betreiben des treuen Ferrari-Kunden Giampiero Moretti und den Bemühungen von Gianluigi Longinotti-Buitoni, dem damaligen CEO von Ferrari North America stellte Ferrari den 333 SP auf die Räder, der zu Ferraris einzigem modernen Sport-Rrototyp werden sollte.
Bei der Entwicklung des 333 SP arbeitete Ferrari mit Dallara Automobili und Michelotto zusammen, wobei Dallara für die aerodynamische Forschung und Michelotto vor allem für die Montage der Komponenten zuständig war. Interessanterweise wurden alle 41 Exemplare des 333 SP nicht bei Ferrari gebaut, sondern von Dallara (Chassisnummern 002 bis 014) und Michelotto (Chassisnummern 001 sowie 015 bis 041).
Der 333 SP war ein echter Rennwagen, der auf einem Monocoque-Chassis mit flachem Boden aus Karbonfasern aufgebaut war und von der Formel-1-Erfahrung sowohl von Dallara als auch von Ferrari profitierte. Das Modell verfügte über eine konventionelle Doppelquerlenkeraufhängung mit Schraubenfedern, die durch eine Schubstange betätigt wurden. Die WSC-Vorschriften verlangten, dass die Motoren serienmässig sein mussten und nicht mehr als 4,0 Liter Hubraum haben durften. Dies ermöglichte es Ferrari, einen 4,0-Liter-V-12-Motor F310E einzubauen, der eine Langhubversion des Formel-1-Motors «Typ 036» von 1990 war. Eine ähnliche Version dieses Motors kam auch im F50 zum Einsatz.
Ferraris Rückkehr in den Langstrecken-Rennsport war sofort erfolgreich: Bei sieben IMSA-Rennen im Jahr 1994 wurden fünf Siege errungen. 1995 siegte der 333 SP beim 12-Stunden-Rennen von Sebring und gewann sowohl den Fahrer- als auch den Konstrukteurstitel der IMSA. Die Sternstunde des Wagens war jedoch zweifellos das 24-Stunden-Rennen von Daytona 1998, als das Momo-Team den ersten Ferrari-Sieg bei diesem Rennen seit 1967 einfuhr. Bis zu seinem letzten offiziellen Rennen im Jahr 2002 hatte der 333 SP an mehr als 350 Rennen teilgenommen, über 50 gewonnen und dabei 12 wichtige Meisterschaften gewonnen.
Beim hier gezeigten Fahrzeug handelt es sich um die Chassisnummer 032, gebaut 1999. Dieser Ferrari 333 SP wurde ursprünglich nach Japan ausgeliefert - und fuhr in seinem Leben kein einziges Rennen.
Text/Photos: RM Sotheby’s. Es ist dies eine kleine Serie, schon beschrieben wurden: Ferrari 410 Superamerica, Ferrari 268 SP, Ferrari 250 GT Cabriolet, Ferrari 250 GTO, Ferrari 166 Inter, Ferrari 500 Mondial, Ferrari 166 MM Barchetta, Ferrari 340 Mexico, Ferrari 275 GTB, Ferrari 275 GTS.