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Ferrari im Wohnzimmer – warum nicht?

Für alle, denen der Kronleuchter zu gewöhnlich ist: Dieser Ferrari kommt nicht nicht in die Garage – sondern ins Wohnzimmer. Teuer, sinnlos, wunderschön. Platz da, für den Ferrari 250 Testa Rossa, Sie Kunstbanause!

Veröffentlicht am 04.07.2025

Es gibt Menschen, die lassen sich den Espresso mit Goldstaub servieren, haben zwei Küchen (eine zum Kochen, eine fürs Personal) – und bald vielleicht auch einen Ferrari im Wohnzimmer stehen. Nein, wir sprechen nicht von einem Modellauto, sondern von einer Skulptur, die grösser ist als so mancher Smart. Die britischen Hedley Studios haben mit der Ferrari Testa Rossa J Sculpture ein Kunstwerk erschaffen, das nicht nur Benzin im Blut, sondern auch Stil in der DNA hat.
Wer vergangenes Jahr beim Concours d’Elegance in Pebble Beach war – oder sich wenigstens durch die Fotogalerien geklickt hat, während er im Büro an der Filterkaffee-Tasse nippte –, erinnert sich womöglich an den Ferrari 250 Testa Rossa „Pontoon Fender“. Ein Auto, das schöner altert als Sophia Loren und mehr Sex-Appeal hat als alle Instagram-Filter zusammen. Genau dieses Modell war Inspiration für die britischen Designer von Hedley Studios. Und was haben sie gemacht? Genau: Unsere Träume gelesen und sie mit viel Handarbeit, Blech und Stil in Form gebracht.

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Die Testa Rossa J Sculpture ist ein auf 75 Prozent verkleinerter Nachbau der legendären Rennwagen-Ikone von 1957 – über drei Meter lang, 70 Zentimeter hoch, handgefertigt aus Aluminium, veredelt mit echten Ferrari-Details: Das Cavallino rampante prangt vorne, die Lederriemen am Haubenschloss sind stilecht angenäht, und selbst die Scheinwerfer wirken, als könnte man damit direkt über die Mulsanne-Gerade in Le Mans brettern.
Was bei anderen als Spielzeug im Massstab 1:18 durchgeht, ist hier eher ein Denkmal fürs Wohnzimmer – oder besser: für den Salon mit Marmorboden. Und das Ganze wird nicht in Massenproduktion gestanzt, sondern in nur 19 Exemplaren gefertigt. Genauso viele wurden einst vom Original gebaut – von keinem Geringeren als Sergio Scaglietti, dem Lieblings-Karossier von Enzo Ferrari.

Automobile Exellenz

Die Macher von Hedley Studios wollen nicht bloss ein Auto kopieren, sondern eine Haltung konservieren: Leidenschaft, Präzision und diese ganz besondere Mischung aus britischer Exzentrik und italienischem Designwahnsinn. Ben Hedley, Gründer des Studios, sagt: „Wir wollten die Seele des Originals einfangen. Die Skulptur ist eine Hommage an automobile Exzellenz und zeitlose Eleganz.“
Preislich beginnt der Traum bei rund 90.000 Dollar – je nach Ausführung und Personalisierung kann es natürlich teurer werden. Aber sind wir ehrlich: Wer sich für solche Kunst über den Preis Gedanken macht, soll sich im Ikea einen Billy, Kallax oder Smörebröd ins Wohnzimmer stellen.

Und während wir in der Redaktion diskutieren, ob wir unserem Chef sein Schreibtisch rausschmeissen können, um Platz zu schaffen, bleibt die Wahrheit bitter: Der Ferrari für die Wohnung ist fast noch begehrenswerter als die fürs Carport. Aber wir arbeiten dran.

 


Text: GAT
Bilder: Hedley Studios

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