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Ford F-150 Raptor R – der Shelby-Pickup

Mit dem Raptor traf Ford einst einen Nerv. Pickups konnten fortan nicht nur sportlich, sondern sportlich und Offroad-tauglich sein. Mit der neuen Generation verlor der Raptor aber seinen V8, was viele Fans traurig stimmte. Nun kommt der Ford F-150 Raptor R – und er föhnt die Tränen mit einem echten Shelby-Motor trocken.

Veröffentlicht am 22.07.2022

Man konnte den Pickup-Hype der Amerikaner hierzulande nie wirklich nachvollziehen. Seit Jahren stehen die Fullsize-Trucks an der Spitze der Verkaufscharts. Und wo bei uns der Trend in Richtung noch mehr Elektrifizierung und noch mehr Effizienz geht, boomt in den USA gerade ein total anderes Segment: Über 700PS starke Monster-Trucks.

Der Ford F-150 Raptor R muss sich der Konkurrenz stellen

Besonders mit dem Dodge Ram TRX ist Ford ein Konkurrent erwachsen, dem man sich stellen muss. Und die Antwort liess nicht lange auf sich warten. Besonders unter der Haube haben sich die Männer des Blue Ovals nicht lange bitten lassen. Zwar ist das Aggregat nicht so üppig im Hubraum wie das seines Gegners, doch es kommt aus gutem Hause.

Ein Shelby Predator für den Ford Raptor

Für den Raptor R durfte kein geringerer als der Shelby GT500 seinen 5,2-Liter-V8-Motor spenden. Das intern Predator genannte Aggregat passt nicht nur des Namens wegen, sondern vor allem wegen seiner Leistungsstärke. Allerdings hat man das Triebwerk ein wenig angepasst – schliesslich gelten bei der Baja andere Gesetze als in Laguna Seca. Spitzenleistung ist beim sandigen Dünensprint weniger ein Thema, viel mehr kommt es bestmögliche Fahrbarkeit und ein breites nutzbares Drehmomentband an.

Weniger Ladedruck und mehr Drehmoment für den Wüstenrenner

So wurde etwa das Kompressorrad des 2,65-Liter-Laders von 80 Millimeter auf 74 Millimeter verkleinert. Dadurch verliert der V8 zwar an Spitzenladedruck und entsprechend auch Leistung, muss aber nicht soviel Antriebskraft für den Kompressor verwenden, die Verluste sind also kleiner. In Kombination mit einer anderen Nockenwelle und einem überarbeiteten Einlasssystem stehen so 867 Newtonmeter zur Verfügung – 20 mehr als im GT500. Die Spitzenleistung ist mit 710PS weiterhin gigantisch, besonders für europäische Verhältnisse.

Keine Änderungen am Fahrwerk ausser grobstolligen Reifen

Wo es beim Raptor ab Werk eine Wahl bei der Bereifung gibt, so kommt der neue Platzhirsch des Programms ausschliesslich mit den mächtigen 37-Zoll-Reifen im grobstolligen AT-Profil. Das extrem beanspruchbare Fox-Fahrwerk des Raptors wird für den R ebenso übernommen wie die 10-Gang-Automatik. Auch beim Allradantrieb und den Fahrprogrammen lassen sich keine Änderungen erkennen.

Orange Details kennzeichnen den Raptor R

Etwas enttäuscht wird man auch, wenn man den V8 von aussen auf den ersten Blick zu erkennen versucht. Subtile Details wie die um zehn Millimeter gewachsene Powerdome-Ausbuchtung auf der Haube hätte man dem 710PS-Gigant gar nicht zugetraut. Mehr als orange-farbene Details an Abschleppösen und Sticker-Beschriftung spendiert man dem Ford F-150 Raptor R nicht. Auch im Interieur gibt es nur einige Stickereien in ebendieser Kontrastfarbe.

Was wird er kosten?

Für die USA ruft man 109‘145 Dollar auf. Ein beachtlicher Wert, denn der Ram TRX ist bereits um 80‘000 Dollar erhältlich. Zwar kann der Raptor R mit einer besseren Ausstattung aufwarten, doch auch optionsbereinigt bleibt der Ford ein teures Vergnügen. In der Schweiz dürfte es kaum einen Kunden stören – denn offiziell wird der Ford F-150 Raptor R nicht importiert werden.

Text: ai Online Redaktion/DF/FM
Bilder: Ford

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