Motorsport

Formel 1 – Der 2023er-Jahrgang

Frisch gestylt nehmen die Formel-1-Boliden die neue Saison unter die Räder. 23 Läufe stehen in diesem Jahr an. Beim ersten offiziellen Wintertest (23.–25.02.) in Bahrain wird sich weisen, wer wie gut ins neue Jahr startet. Wir stellen alle neuen Autos und Fahrerpaarungen vor.

Veröffentlicht am 20.02.2023

Auf den ersten Blick sehen alle Formel-1-Autos gleich aus. Die grossen Unterschiede liegen jedoch im Detail. Klar, dass man sich natürlich ein Stück weit am Weltmeister Red Bull orientiert. Und da Pirelli auch neue Reifen liefert, wird es abermals ein Vabanquespiel werden. Man kann also davon ausgehen, dass sich die Autos bis zum Saisonstart am 05.03. in Bahrain noch verändern werden.

Red Bull RB19

Als einer der ersten präsentierte der Weltmeister seinen Boliden – ein Showcar wohlgemerkt. Um der Konkurrenz nicht zu viel zu verraten, präsentierte man anlässlich der Präsentation in New York ein Showcar des RB19. Im Mittelpunkt der Entwicklung stand die Gewichtsreduzierung. Beim Antrieb hält man weiterhin an den Honda-Aggregaten fest. Champion Max Verstappen zeigt sich nach dem ersten Rollout in Silverstone jedenfalls begeistert. Der zweifache Weltmeister geht abermals mit Sergio Perez auf Punktejagd.

Ferrari SF-23

Am Valentinstag enthüllte die Scuderia Ferrari ihren Neuwagen in Fiorano. Bei den Seitenkästen sind klar Anleihen zum Red Bull zu erkennen. Man hat entsprechend stark an der Motorkühlung gearbeitet. Die oberen Kiemen auf der Oberseite der Seitenkästen sind in verschiedene Abschnitte aufgeteilt, wobei die hintersten in einer eigenen austauschbaren Platte untergebracht sind. Eine grosse Anzahl an Finnen und Winglets sind darüber hinaus dazu gekommen. Verabschiedet haben sich die Italiener von der spitz zulaufenden Nase. Und der Frontflügel ähnelt dem von Mercedes, den die Stuttgarter aber beim US-GP nicht einsetzen durften. Mit Ex-Alfa-Romeo-Team Frédéric Vasseur und dem bewährten Fahrer-Duo Charles Leclerc und Carlos Sainz nehmen die Italiener einen erneuten Anlauf zum WM-Sieg.

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Mercedes F1 W14

Mercedes hat sich von den Silberpfeilen verabschiedet. Auch aus Gewichtsgründen trägt der weiterhin von Lewis Hamilton und George Russell pilotierte W14 sein Karbon zur Schau. Dank der fehlenden Lackierung spart man bei Mercedes vor allem bei Chassis an Gewicht ein. Hauptaugenmerk bei der Entwicklung legte man auf die Geometrie der Vorderradaufhängung, dem Kühlsystem und einer verfeinerten Aerodynamik.

Alpine A523

Eine kleine Farbänderung gab es ebenfalls am Dienstwagen von Esteban Ocon und Pierre Gasly. Nach dem fünften Platz 2021 und dem vierten Platz 2022, soll es 2023 für die Franzosen weiter nach vorne gehen. Der A523 ist eine Weiterentwicklung seines Vorgängers, des A522 und soll die grosse Lücke zu den Top-Teams weiter schliessen. Die Vorgabe lautet mindestens Platz 4 in der Konstrukteurs-WM. Eine bessere Standfestigkeit stand bei der Entwicklung im Vordergrund. Und auch punkto Aerodynamik hat sich einiges getan. Mit neuer Nase, vorderer Aufhängung, neuen Seitenkästen und geändertem Heckflügel will man den A523 weiter nach vorne bringen.

McLaren MCL60

Mit F1-Neuling Oscar Piastri und Lando Norris bestreitet McLaren die Saison 2023. Unter Führung von Andrea Stella, der als Teamchef den zu Alfa Romeo abgewanderten Andreas Seidl ersetzt, will das Team aus Woking wieder an die Erfolge aus der Vergangenheit anknüpfen. In Sachen Design und Aerodynamik orientiert sich der MCL60 am Red Bull. So kommt die Weiterentwicklung des MCL36 unter anderem mit abfallenden Seitenkästen daher.

Alfa Romeo C43

Sauber hat, bevor Audi das Zepter übernimmt, die Kooperation mit Alfa Romeo um ein weiteres Jahr verlängert. Mit dem C43 gehen Valtteri Bottas und Zhou Guanyu in der kommenden Saison auf Punktejagd. Der vom neuen Ferrari-Aggregat angetriebene C43 ist eine Weiterentwicklung des C42. Gerade die Zuverlässigkeit stand bei der Entwicklung im Fokus. Hauptaugenmerk lag vor allem auf dem Heck. Nebst einer neuen Hinterradaufhängung spendierte man dem Boliden ein neues Kühlsystem. Und nachdem 2022 dem Team auch das eigenentwickelte Getriebe Probleme bereitete, musste das Gehäuse überarbeitet werden. Gegen das ungeliebte Bouncing sollen das Anheben des Unterbodens und die gezackten Aussenkanten ein probates Mittel sein. Bleibt abzuwarten, wie sich der C43 mit den neu entwickelten Pirelli-Reifen verträgt. 

Aston Martin AMR23

Mit Routinier Fernando Alonso, der den Platz von Sebastian Vettel übernimmt, und Lance Stroll will Aston Martin weiter nach vorne. Der von Mercedes-Power angetriebene AMR23, ein stark überarbeiteter Frontflügel, neue Seitenkästen sowie eine neue Motorabdeckung mit grösserer Airbox sollen es richten. 

Haas VF-23

Mit F1-Rückkehrer Nico Hülkenberg und Kevin Magnusson setzt der amerikanische Rennstall auf zwei Routiniers. Richtige Details waren am präsentierten VF-23 noch nicht zu erkennen, da man wie Red Bull ein Showcar präsentierte, dass man so wohl nicht zu sehen bekommt. Klar sind hingegen die Lackierung und die Tatsache, dass im Heck weiterhin ein Ferrari-Aggregat den Job übernimmt. Neue Nase und Flaps an der Front, modifizierte Seitenkästen mit veränderten Kühlrippen auf der Oberseite sowie eine Lackierung sind die auffälligsten Merkmale des Autos.

AlphaTauri AT04

Nyck de Vries und Yuki Tsunoda werden 2023 AT04 um die Rennstrecken pilotieren. Der von Alfa Romeo zu Alpha Tauri abgewanderte Sponsor Orlen bestimmt ein Stück weit die ansonsten in blau und weiss gehaltene Lackierung mit. Bei der Präsentation schien es sich noch um das Vorjahresmodell AT03 zu handeln. Sicher ist, dass das aktuelle Modell abermals von Honda-Aggregaten angetrieben wird. Und darf man verschickten Computergrafiken Glauben schenken, sollen in den Seitenkästen noch neue Kühleinlässe sowie eine neue Airbox dazukommen.

Williams FW45

Dem aktuellen Boliden von Alexander Albon und Newcomer Logan Sargeant hat man eine neue Nase und einen neuen Frontflügel verpasst. Darüber hinaus glänzt er mit weiterentwickelten Seitenkästen. Als Antrieb stehen dem FW45 weiterhin die Mercedes-Motoren zur Verfügung. Bleibt zu hoffen, dass das Team endlich wieder einmal an die Grossen Erfolge aus dder Vergangenheit anknüpfen kann.

 

Text: Jörg Petersen
Fotos: Hersteller

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