Fünf seltene Traum-M3/M4 zu verkaufen
Oberhalb aller sechs M3-Generationen M3 gab es stets noch schärfere Ausbaustufen. Die hiessen Sport Evolution, GT, GTS oder CSL. Fünf davon werden bald versteigert. Wir kriegen schwache Hände und feuchte Knie!
Ein BMW M3 CSL ist sowas wie der heilige Gral. Und der M4 CSL. Und der M3 GTS, der M4 GTS, und der M3 Sport Evolution sowieso. Welchen bloss nehmen? Diese Frage dürfen sich gut situierte Sportwagenfans mit M-Tattoos – oder auch ohne – nun stellen. Denn bei RM Sotheby’s wird einer von jedem dieser High-End-BMWs versteigert. Okay, der E36 M3 GT fehlt zur Komplettierung, aber das lassen wir als Schönheitsfehler durchgehen.
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Denn auch die restlichen Auktionsslots können sich sehen lassen: Lexus LFA, Mercedes 190 E Evo II, drei schwarze Ferrari Testarossa, zwei schwarze 512, ein Aston Martin DB5 und ein Lamborghini Diablo VT. Halleluja! Wir fokussieren uns aber auf die fünf Ms. Doch welchen nehmen? Zur Entscheidungsfindung stellen wir sie hier kurz vor.
BMW M3 Sport Evolution (1990)
Der erste M3 wurde 1986 als Homologationsmodell für die DTM geschaffen. Sein S14-Vierzylinder holte zunächst 200 PS aus 2,3 Liter Hubraum. 1989 gipfelte das Sportmodell im auf 600 Exemplare limitierten Sport Evolution. Der kam mit 238 PS dank auf 2,5 Liter aufgebohrtem Motor, einstellbaren Splittern und Kühlluftkanälen für die Bremsen. Dieses Exemplar wurde 1990 in Deutschland das erste Mal zugelassen, hat rund 95'000 Kilometer auf dem Tacho und kommt mit kompletter Wartungshistorie. Zudem ist es eines von offenbar nur acht deutschen Fahrzeugen in Brilliantrot mit elektronischer Dämpferkontrolle. Schätzpreis: Bis zu 220'000 Franken.
BMW M3 CSL (2003)
Der E46 M3 mit seinem frei saugenden Reihensechser ist für viele DER M3 überhaupt. Noch schöner wird es nur mit dem auf 1383 Exemplare limitierten CSL (steht für: Coupé, Sport, Leichtbau) von 2003. Sein 3,2-Liter-Sauger leistet 360 PS und ist serienmässig exklusiv an ein SMG-Getriebe gekoppelt. Durch den Einsatz von Unmengen an Carbon, glasfaserverstärktem Kunststoff und Dünnglas spart er 110 Kilogramm ein. Dieses Exemplar verzichtet darüber hinaus auf die optionalen Xenon-Scheinwerfer oder das Radio. Zudem verfügt es über eine Vmax-Anhebung auf 280 km/h und hat nur zwei Vorbesitzer, der erste behielt das Auto bis Anfang 2022. Schätzpreis: bis zu 160'000 Franken.
BMW M3 GTS (2010)
Als einziger M3 verfügt die E92-Generation über einen V8. 2010 debütierte der nur 138-mal gebaute GTS. Für das Sondermodell wurde der Motor von 4,0 auf 4,4 Liter Hubraum erweitert, was 450 statt 420 PS und 440 statt 400 Nm Drehmoment bedeutet. Carbon-Dach, Polycarbonat-Scheiben, Titanauspuffanlage, Schalensitze und andere Massnahmen drückten das Gewicht auf 1530 Kilogramm. Ein einstellbares Gewindefahrwerk, Käfig und Rennsportbremsen sorgen für maximale Track-Performance. Dieser GTS hat keine 10'000 Kilometer auf dem Tacho und wird mit allen originalen Devotionalien mitgeliefert – inklusive spezifischer Flasche Veuve Clicquot. Schätzpreis: Bis zu 200'000 Franken.
BMW M4 GTS (2016)
Bei dieser Generation verpasste BMW Coupé und Limousine erstmals unterschiedliche Namen. Das Coupé hiess fortan M4, setzte aber wie der M3 auf einen turboaufgeladenen Reihensechszylinder. Die 700-mal gebaute Topversion GTS ergänzte ihn um eine Wassereinspritzung zur Kühlung, was in 500 PS Höchstleistung resultiert. Justierbare Splitter und Spoiler, exzessiver Leichtbau und viel Orange heben ihn weiter von seinen zivileren Geschwistern ab. Der hier angebotene GTS hat knapp 20'000 Kilometer auf dem Tacho. Schätzpreis: Bis zu 150'000 Franken.
BMW M4 CSL (2022)
Beim aktuellen M4 kehrte das CSL-Kürzel wieder zurück. Der M4 CSL feiert den 50sten Geburtstag der M GmbH mit 1000 Exemplaren, von denen jedes 550 PS aus seinem Dreiliter-Biturbo-Reihensechszylinder presst. Leichtbau bringt 100 Kilogramm Gewichtsersparnis, der Bürzel-Spoiler auf dem Kofferraumdeckel erinnert an den M3 CSL. Die Laufleistung beträgt immerhin rund 4700 Kilometer, was für so ein Fahrzeug nach nur einem halben Jahr recht ansehnlich ist. Ein Goodie ist die rund 7000 Franken teure Lackschutzfolie. Schätzpreis: Bis zu 230'000 Franken.
Die Auktion findet am 20. Mai 2023 am Comersee statt. Wir sind fast froh, nicht die nötigen Mittel zu haben, um ernsthaft mitbieten zu können. Denn entscheiden könnten wir uns nicht.
Text: Moritz Doka
Bilder: RM Sotheby's