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Huracán Sterrato – Lambo auf Anabolika

Lamborghini präsentiert mit dem Huracán Sterrato den wildesten Stier seit dem LM002. Der Höhergelegte V10-Supersportler macht mit toughem Look auf ganz dicke Hose. Dabei scheint er nicht in so allerletzter Konsequenz auf Offroad getrimmt zu sein wie der Porsche 911 Dakar.

Veröffentlicht am 01.12.2022

Sterrato klingt ein wenig nach Steroiden. Ganz passend für einen der wildesten Lamborghini aller Zeiten. Der Huracán Sterrato ist erst der dritte Offroad-Lambo seit dem super-verrückten LM002 und dem Urus, verfolgt aber einen ganz anderen Ansatz. Auf Basis des «Einstiegsmodells» mit Mittelmotor-V10 haben die Italiener hier einen Offroad-Supersportwagen nach Rezept des Porsche 911 Dakar geschaffen. Den Sterrato darf man als auf 1499 Exemplare limitierten Abschiedsgruss an den V10-Sauger verstehen, denn der Huracán-Nachfolger dürfte elektrifiziert und mit weniger Zylindern kommen.

44 mm mehr Bodenfreiheit

Der Sterrato sieht ein wenig nach Apokalypse aus. Per im Rocket-Bunny-Style angenietete, farblich abgesetzte Kotflügel wächst er in die Breite. Die Spurweite nimmt ebenfalls zu, um 30 mm vorne und 34 mm hinten. Vorne gibt es einen Unterfahrschutz aus Aluminium, die Seitenschweller wurden verstärkt. Zusatzscheinwerfer auf der Fronthaube und eine Dachreling lassen Abendteuer-Feeling aufkommen. Eine Höherlegung um 44 mm sorgt für mehr Bodenfreiheit. Einen Zusatz-Lift oder Abschleppösen wie im 911 Dakar gibt es allerdings nicht.

Spezieller Rally-Fahrmodus

Der 5,2-Liter-V10-Sauger wird über eine neue Lufthutze auf der Motorhaube mit Luft versorgt. Im Sterrato leistet das Aggregat 610 PS bei 8000 U/min und drückt ab 6500 U/min 560 Nm an alle vier Räder. Verwaltet wird die Kraft via Siebengang-Doppelkupplung, an der Hinterachse sitzt ein mechanisches Sperrdifferenzial.

Die 19-Zoll-Felgen sind gehüllt in speziell angemischte Bridgestone-Dueler-Reifen mit Run-Flat-Funktion in 235/40 vorne und 285/40 hinten. Sie sollen sowohl auf als auch abseits des Asphalts für gute Bodenhaftung sorgen. Extra für den Sterrato hat Lamborghini einen Rally-Fahrmodus für losen Untergrund entwickelt, die Modi Strada und Sport wurden anders abgestimmt.

260 km/h Höchstgeschwindigkeit

«Der Sterrato erreicht beim Fahren ein neues Niveau des Nervenkitzels» sagt Rouven Mohr, Chief Technical Officer von Lamborghini. Die Fahrleistungen des 1470 kg schweren Boliden: 3,4 s von 0 auf 100 km/h, 9,8 s bis 200 km/h und 260 km/h Höchstgeschwindigkeit. Der Bremsweg liegt trotz Carbon-Keramik-Bremsanlage bei recht langen 39 m, was wohl den grobstolligen Reifen zu zuschreiben ist.

Preis wohl typisch Lamborghini

Das Cockpit des Huracán Sterrato ist in grünes Alcantara gehüllt. Die Anzeigen bekamen neue Grafiken. Wank- Nick- und Lenkwinkelanzeige sowie einen Kompass sind ebenfalls neu und sucht man in anderen Huracán vergebens. Laut Lamborghini können Kunden aus 60 verschiedenen Farben für den Innenraum sowie 350 verschiedenen Lackfarben wählen.

Ab Februar 2023 werden die ersten Exemplare ausgeliefert. Limitiert ist der Gelände-Lambo auf 1499 Exemplare weltweit. Wie bei allen Sondermodelle mit Stier – und dieses ist noch einmal extra-speziell – dürften die Preise astronomisch hoch liegen. Angaben dazu macht Lamborghini noch nicht, wir gehen aber von mindestens 350'000 Franken aus. (Lamborghini Huracan Tecnica - Die (fast) letzte Chance.)

Text: Moritz Doka
Bilder: Lamborghini

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