

Isle of Man Tourist Trophy 2025
Nichts ist zu vergleichen mit der Isle of Man Tourist Trophy. Sie gilt als das älteste, gefährlichste und umstrittenste Motorradrennen der Welt. Bis jetzt starben über 260 Rennfahrer beim wohl tödlichen Racing-Event. Zwischen dem 26. Mai und dem 7. Juni ist es dieses Jahr wieder soweit.
Schon normale Motorradrennen sind irre. Aber die Isle of Man Tourist Trophy (TT) ist so gefährlich, dass sie bereits vor über fünf Jahrzehnten aus dem offiziellen WM-Kalender gestrichen wurde. Denn die TT wird auf öffentlichen, buckligen Strassen ausgetragen, die für das Event gesperrt werden.
Snaefell Mountain Course
Der rund 60 Kilometer lange Snaefell Mountain Course führt durch enge Dörfer, kurvige Bergpässe und weite Landstrassen – mit kaum Auslaufzonen oder Sicherheitsvorkehrungen wie auf modernen Rennstrecken. Dafür gibt es Randsteine, Mauern und Baumalleen. Die Fahrer erreichen dabei Geschwindigkeiten von über 300 km/h. Wer die Ideallinie nur um wenige Zentimeter verfehlt, stirbt.
Über 260 Todesopfer
Es ist die Kombination aus hoher Geschwindigkeit und anspruchsvoller Streckenführung, was die Tourist Trophy zum Serienkiller unter den Rennveranstaltungen macht. Alleine beim Hauptevent, das dieses Jahr zwischen dem 26. Mai bis zum 7. Juni stattfindet, starben bis jetzt 156 Personen. Zusammen mit den anderen TT-Racing-Events, die auf dieser Strecke starten, wächst die Zahl sogar auf über 260 Todesopfer – etwa so viel, wie bis anhin am Mount Everest gestorben sind.
Faszination Risiko
Die Faszination für das TT liegt im extremen Risiko, technischem Können und historischer Bedeutung. So zieht das Rennen Jahr für Jahr Profis und Amateure gleichermassen an. Sie müssen allerdings über eine Rennlizenz verfügen und sich für die Rennen qualifizieren. Ausser am “Mad Sunday”, wo die Rennstrecke allen offen steht. Dann ist der Teufel los – sprichwörtlich.
Rekordfahrer
Der aktuelle Rundenrekord hat Peter Hickman 2023 aufgestellt. Seine Rundenzeit betrug 16.36 Minuten, was einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 219,447 km/h entsprach. Der erfolgreichste Solofahrer der TT ist der britische Privatfahrer Michael Dunlop mit 29 Siegen, gefolgt von seinem Onkel Joey Dunlop mit 26 Siegen.
Zuschauermagnet
Die Tourist Trophy ist auch ein Zuschauermagnet. Jährlich strömen rund 40’000 Besucherinnen und Besucher auf die kleine Insel in der Irischen See zwischen Grossbritannien und Irland, um das Spektakel hautnah zu erleben. Tausende Fans säumen dann die Strecke und campieren oft direkt an den Kurven – nur wenige Meter von den vorbeifahrenden Maschinen entfernt. Die TT ist mehr als ein Rennen – es ist ein kulturelles Ereignis mit Volksfestcharakter, das tief in der Identität der Insel verankert ist. Etwa so, wie die Gladiatorenkämpfe in Rom.
Über die Isle of Man Tourist Trophy gibt es viele gute Dokumentationen wie diese:
Text: auto-illustrierte.ch
Bilder: Youtube / Screenshot