Lamborghini LM002 – Reifen neu aufgelegt

Der Lamborghini Urus kann einpacken, wenn sein Urvater vorfährt. Abgeleitet aus einer Entwicklung für das US-Militär war der LM002 1986 das erste echte SUV. Und was für eines: Bis zu 455 PS schöpfte er aus dem 5,2-Liter-V12 des Countach LP5000S QV, wog Panzer-mässige 2,7 Tonnen und sah auch so aus. Pirelli entwickelte einen Reifen, der mit dieser Urgewalt umgehen konnte. Nun wird der Scorpion BK neu aufgelegt.

Reifen mit Ohren

Der Reifen musste das immense Gewicht und die möglichen Fahrleistungen des LM002 aushalten. Zudem musste er nicht nur auf Asphalt, sondern auch im heissen Wüstensand funktionieren. Speziell für den Einsatz in der Wüste hatte der Reifen «Ohren». Diese Winglets boten dem SUV im weichen Sand mehr Auftrieb. Weitere Spezialitäten des Reifens waren eine verstärkte Karkasse und dasselbe Profil wie bei den damaligen Rallye-Slicks.

Ausserhalb der Lauffläche entlang der Reifenflanke ist die Wulst zu sehen, welche dem LM002 im weichen Sand mehr Auftrieb verleiht.

Was die Neuauflage des Reifens kostet, ist nicht bekannt. In Anbetracht des Aufwands und nur gut 300 gebauten LM002 dürften sie aber kein Schnäppchen sein. Allerdings genehmigt sich der LM002 auch gerne mal 40 Liter und mehr auf 100 Kilometer, und mindestens ein Exemplar wurde mit einem 7,3-Liter-V12 aus einem Lamborghini-Offshore-Rennboot ausgeliefert. Die Kundschaft hat also genug Geld, da wird ein Satz Reifen nicht ins Gewicht fallen.

Text: Moritz Doka
Bilder: Pirelli