Premiere

Mamma Mia, che bella!

Maserati lässt die Muskeln spielen. Mit dem 630 PS starken MC20 legen die Modeneser den Grundstein für den Beginn eines neuen Zeitalters. Wir unternahmen eine erste Sitzprobe.

Veröffentlicht am 23.09.2020

Gleich vorweg: Der MC20 hat eine schwere Bürde zu tragen. Er soll den Weg der Modeneser in eine neue Ära weisen – das sowohl punkto Design wie auch in Sachen Technik. «Maserati hatte seit langer Zeit keinen solchen Hingucker», sagt Designer Giovanni Ribotta. «Der MC20 entspricht den fundamentalen Designregeln unseres Hauses mit einer Form, die, na ja, einfach gut aussieht.» Rund 50 Milliarden Euro liessen sich die Italiener die Investitionen in die Modernisierung der Werke und Produkte kosten. Allein das Maserati-Stammwerk wurde eigens für den MC20 mit komplett neuen Produktions-, Motorenmontage- und Lackieranlagen ausgestattet.

Verzicht auf Anbauteile

So, wie sich der MC20 präsentiert, eine lohnende Investition. Spoiler? Fehlanzeige. Eine kleine Abrisskante am Heck, Luftein- und -auslässe sowie der riesige Diffusor am Heck müssen das regeln. In mehr als 2000 Stunden optimierten die Ingenieure von Dallara den Zweiplätzer. Sein Monocoque kommt ebenfalls beim Cabrio, das für 2020 vorgesehen ist, sowie bei der für 2022 geplanten E-Version zum Einsatz.

Fast alles wird über das Karbon-Volant, das den 10,25 Zoll grossen Instrumentenscreen im Cockpit ansteuert, bedient. Maseratis in Keramik gehaltenes und von Alu eingerahmtes Manettino wanderte auf den Mitteltunnel. Dort sind die Fahrmodi «Wet», «GT», «Sport», «Corsa» und «ESC off» untergebracht. Im zweiten zehn Zoll grossen Touch-Display kann der Fahrer per Connect-App Parameter wie unter anderem Benzinstand, Türverriegelung oder Fahrzeugposition über das Handy abrufen. Natürlich halten mit dem Rear-Cross-Traffic-Assist, dem adaptiven Tempomat, Totwinkelwarner und dem Parkassistenten auch Assistenzsysteme Einzug in den Sportler. Und da die Rundumsicht recht eingeschränkt ist, projiziert eine in der Finne auf dem Dach montierte Rückfahrkamera die Bilder in den digitalisierten Rückspiegel. Die formschönen Sabelt-Sportsitze sind im Laser-Cut-Verfahren hergestellt unddürfte ihre Ergonomie für optimalen Seitenhalt stehen – gerade auf Rennstrecken.

Maserati MC20

Maserati MC20

Maserati MC20

Maserati MC20

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Maserati MC20

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Maserati MC20

Maserati MC20

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Maserati MC20

Bessere Verbrennung

Der «Nettuno» genannte V6-Biturbo liefert 630 PS und 730 Nm. Genug, um in unter drei Sekunden auf Tempo 100 sprinten zu können. Erst bei 325 km/h, wenn die Elektronik dem Vorwärtsdrang des Sportlers ein Ende setzt, ist Schluss. Der V6 ist quasi ein Doppelgänger – heisst, zweifache Zündung und Einspritzung über jeweils zwei Brennkammern pro Zylinder. Das erlaubt eine energieeffiziente Verbrennung bei gleichzeitiger Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Den gibt Maserati im Mix mit 11,6 Litern an. Was er letztendlich kosten wird, darüber hüllen die Italiener momentan noch das Tuch des Schweigens. Fest steht: «Das ist der Maserati, auf den alle gewartet haben, ein Wagen mit sehr italienischem Design», so Ribotta.

Text: Jörg Petersen
Fotos: Vesa Eskola

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