IAA 2021

Mercedes-EQ Concept EQG – elektrischer Bergsteiger

Der etwas sperrige Name Mercedes-EQ Concept EQG chiffriert schlicht eine elektrische G-Klasse. Nach mehr als vier Jahrzehnten lässt die in Graz montierte Ikone der Geländewagen fast alles mit sich machen, denn sie hat nichts mehr zu beweisen. Oder doch?

Veröffentlicht am 05.09.2021

Der Anteil der AMG-Varianten ist mit Blick auf alle Mercedes-Typen beim G-Modell am grössten. Was nicht etwa daran liegt, dass es im Gelände immer mehr als 500PS sein müssen, sondern einfach daran, dass ein G immer ein bisschen absurd sein darf. Was einst als Multitalent für das Militär erdacht wurde erklomm schnell sämtliche Gipfel, Hochstände und Wüsten dieser Welt. Nach ihnen kam der Boulevard. Und dort ist die G-Klasse noch heute zu Hause.

Mit der „Electric only“-Strategie von Mercedes-Benz scheint kaum mehr ein Platz für den archaischen G. Weit gefehlt. Schon bei der Premiere des neuen Modells vor drei Jahren kündigte der damalige Chef Dieter Zetsche an, was heute am Vorabend der IAA 2021 seine Premiere feiert: Das Mercedes-EQ Concept EQG.

Das Mercedes-EQ Concept EQG nimmt den elektrischen G vorwerg

Die Zutaten sind dabei seriennäher als es der Name Concept vermuten lassen mag. Die leuchtenden Aussenschutzleisten werden es zwar sicher nicht in die Serie schaffen, der geschlossene Black Panel Grill aber ebenso wie die leere Reserverad-Abdeckung als Stauraum für das Ladekabel. Auch die Zweifarb-Lackierung dürfte zumindest über das designo-Sonderwunschprogramm seinen Weg in die Serie finden.

Technisch bleibt man heute in München auf der Präsentation noch vage zum Mercedes-EQ Concept EQG. Einzig der Verbau von vier radnahen Elektromotoren wird bestätigt – an der Hinterachse weiterhin via traditioneller Starrachse. Spannend ist indes der Verbleib einer Reduktionsstufe. So lassen sich alle vier Motoren in einen Kriechgang schalten, der besonders viel Drehmoment an die Räder leitet und in schwerem Gelände für Vorankommen sorgt.

Das Mercedes-EQ Concept EQG wird damit nicht nur alle Anforderungen der klassisch befeuerten G-Modelle am Grazer Hausberg Schöckl meistern, dank der einzigartigen Drehmomentverfügbarkeit der Elektromotoren könnte der EQG vielleicht der geländegängigste G aller Zeiten werden.

Batteriekapazität, Lademöglichkeiten, Leistung und Reichweite

Die für eine Elektroplattform so wichtigen Parameter wie Akkukapazität, Ladeleistungen, Motorleistungen, Verbrauch und Reichweite verrät Mercedes-EQ leider noch nicht. Zumindest Plattform-seitig dürfte sich das Mercedes-EQ Concept EQG allerdings wenig mit Modellen wie dem EQS oder dem neuen EQE teilen können – die Leiterrahmen-Konstruktion ist dafür viel zu eigen. Die Motoren könnten übernommen werden, abgesehen von den nachgeschalteten Reduktionsgetrieben.

Es bleibt also spannend. Nicht nur angesichts der technischen Daten, sondern auch was Marktstart und Preis angeht. Und ob der EQG die AMG-Geländewagen in Sachen Verkaufszahlen abhängen kann.

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