MG Cyber GTS – Cybersexy
MG feiert seinen 100. Geburtstag. Glückwunsch! Zum Runden zünden die Ex-Briten und Neu-Chinesen ein paar Knaller. Beim diesjährigen Festival of Speed in Goodwood wurden mit dem Roadster, Cyberster genannt, Taxifahrten angeboten. Doch der heimliche Star heisst MG Cyber GTS.
Mit der Marke MG verbinden viele schnuckelige Roadster – klein, leicht und very british. Nun ist MG aber chinesisch und produziert moderne Elektro- und Hybrid-Kutschen. Günstig, praktisch und unsexy wie eine Funktionsunterhose. Aber MG kann auch anders. Der MG Cyberster ist ein schicker, mit Strom angetriebener Sportwagen mit Flügeltüren, wahlweise mit 335 oder 503 Magnetfeld-Pferdchen. So wie er da stehe, werde er auch gebaut, verspricht MG.
MG Cyber GTS Studie
Am Goodwood Festival of Speed zeigte die junge, alte Marke MG auch noch ein anderes Fahrzeug. Zum 100-jährigen Jubiläum beschenken sich die Chinesen selbst mit einer Designstudie: Den MG Cyber GTS.
Die Hardtop-Version des Cyberster ist Cybersexy, bleibt aber vorerst nur ein Konzept. Wir finden, der Cyber GTS sieht schon verdächtig umsetzungsreif aus – so, als könnte er morgen in Produktion gehen. Man wolle erst mal das Feedback der Kunden abwarten, heisst es von Seiten MG. Von uns aus kann der Cyber GTS gerne so gebaut werden.
Harter Schädel
MG hat mehr getan, als nur ein festes Dach auf den zweisitzigen Roadster zu kleben. Zwar verwehren die schwarzen Scheiben die Sicht nach innen, doch es ist klar: Der MG Cyber GTS wird als ein 2+2 konzipiert. Er basiert auf dem zweisitzigen Cyberster und wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch dessen Antriebe mit Heckantrieb übernehmen. In der offenen Version liefert dieser 335 PS und nuckelt an einer 74 kWh Batterie, die sich mit rund 2000 Kilogramm rumplagen muss. Aber vielleicht ist das Kundenfeedback auch so gross, weil die MGler auch die zweimotorige Allrad-Variante des Cyberster mit 503 PS in das Coupé zwängen.
Form follows Geilheit
Der Cyber GTS besitzt eine zurückhaltende Front, ohne wildes Flügelwerk oder Flaps. Geflügel gibt es erst bei den Türen, die sich nicht konventionell öffnen lassen, sondern sich erhaben gen Himmel strecken. Das Fastback-Design beugt sich elegant zum Heck. Das Designteam hat die Linien mehrheitlich Richtung Heck fliessen lassen. Die muskulösen Kotflügel mit dem kleinen Enten-Spoiler erinnern an den traumhaft schönen Alfa 8C. Die pfeilförmigen Rücklichter sind dagegen nicht jedermanns Geschmack. Wenn der Cyber GTSexy jetzt noch einen anständigen Preis bekommt, kann sich MG wohl vor Bestellungen kaum mehr retten können.
Warum bewusst auf ein aggressives Design verzichtet wurde, lesen Sie im Interview mit Chefdesigner Jozef Kaban, in der kommenden Ausgabe der auto-illustrierte.
Text: GAT
Bilder: MG