Minis rollende Wohlfühllounge
Maximales Raumangebot auf kleinster Verkehrsfläche hatte schon der Ur-Mini von 1959 im Sinn. 2020 besinnen sich die Mini-Designer auf alte Tugenden und präsentieren den Vision Urbanaut, ein Konzeptfahrzeug, das möglichst viel Lebensraum für die Passagiere bieten soll.
Der Mini Vision Urbanaut zeigt anhand von drei Benutzungsstadien (‚Chill‘, ‚Wanderlust‘ und ‚Vibe‘) wie verschiedenste Szenarien für die Nutzer aussehen könnten:
- ‚Chill‘ ermöglicht es, innezuhalten und im Hier und Jetzt zu verweilen. Das Fahrzeug wird zum Rückzugsort, dient der Entspannung oder auch dem konzentrierten Arbeiten unterwegs.
- Bei ‚Wanderlust‘ wird Vision Urbanaut gefahren wird oder automatisiert fährt.
- ‚Vibe‘ stellt die gemeinsame Zeit mit anderen Menschen in den Vordergrund.
Dank der aufrechten Bauweise realisiert der Vision Urbanaut auf nur 4,46 Meter Gesamtlänge ein vielfältig nutzbares Raumvolumen mit vollkommen neuartiger Bewegungsfreiheit. Das Interieur des ist ebenso ideale Fahrumgebung wie Ziel der Reise, das direkt nach der Ankunft mit nur wenigen Handgriffen zum Wohnzimmer werden kann. Betreten wird der innovative Innenraum durch eine grosse Schiebetür in der Seite. Die innovative Schiebe-Schwenk-Mechanik ist ideal für städtische Gegebenheiten mit wenig Raum. Weitere Türen auf Fahrer- oder Beifahrerseite gibt es nicht.
Fahrerbereich mit „Daybed“ und „Street Balcony“, „Cosy Corner“ im Fond
Ein flexibles, viersitziges Layout bildet die Grundlage des hellen Innenraums. Die vorderen beiden Sitze sind drehbar ausgelegt, während die Rückenlehnen der Sitzfläche im Fond hinten links manuell umklappbar und hinten rechts schwenkbar sind. Im Stand senkt sich das Dashboard ab. Der Fahrerbereich wird zu einer gemütlichen Sitzecke – dem sogenannten Daybed. Ausserdem lässt sich im Stand die Frontscheibe nach oben öffnen, sodass ein „Street Balcony“ entsteht. Er sorgt für Interaktion mit der Umwelt und ein noch grosszügigeres Raumgefühl.
Einen eher stilleren Ort bietet der dunkler gehaltene Fondbereich, der „Cosy Corner“. Dieser Bereich lädt dazu ein, für sich zu sein. Ein mit Stricktextil bezogener Bogen („Loop“) spannt sich über die Sitzbank und kann dank LED-Hinterleuchtung bespielt werden. Zwischen Cosy Corner und Fahrerbereich liegt der offen und luftig gestaltete Mittelbereich. Er bietet schnellen Zugang zu allen Sitzbereichen. Bei offener Tür lässt es sich hier sogar auf dem Boden sitzen. Dem Einstieg gegenüberliegend rundet ein kleiner, integrierter Tisch mit Pflanze die Inneneinrichtung ab. Der Tisch definiert das neue Zentrum des Fahrzeugs – der Ort, an dem sich die Passagiere begegnen und einander zugewandt in Austausch gehen können.
Intuitive, dezente User-Interface-Lösungen lassen übliche Bedienelemente wie Schalter oder Taster entfallen. Somit entsteht ein reduziertes, wohnliches Raumerlebnis bei gleichzeitiger vollständiger Vernetzung. Das Prinzip der möglichst unkomplizierten Bedienung „natural interaction“ betont das „analoge“, haptisch taktile Erlebnis bei der Auslösung, wie beispielweise mit der Direct-Touch-Bedienung im Loop über der Rücksitzbank. Das Rundinstrument befindet sich nun im Zentrum des Fahrzeugs, und bringt die Informationen an den Ort, an dem sich die Menschen begegnen.
Variable Exterieur-Optik, Fliessender Übergang zu Leuchten und Fenster
Die Frontleuchten liegen hinter einer gefrästen Aluminiumstruktur mit Langlochmuster. Sie werden erst sichtbar, wenn sie aktiviert sind. Durch die Umsetzung als Multicolor Dynamic Matrix Light erlauben sie die Darstellung unterschiedlicher, mehrfarbiger Grafiken und damit eine neue Form der Kommunikation des Fahrzeugs mit der Umgebung – individuell für jeden Moment. Gemeinsam mit dem „Grill“ zeichnen die Leuchten die sympathische Frontgrafik. Der geschlossene Grill ist nun achteckig ausgeführt und dient als Intelligenzfläche für das automatisierte Fahren.
Analog zur Front sorgt im Heck die Darstellung der Leuchten als Dynamic Matrix Light hinter einer gefrästen Aluminiumblende für eine neue Ästhetik sowie eine unterschiedliche Darstellung der Leuchten in den verschiedenen Fahrmodi. Als kleines Detail zitiert die Kontur der Heckscheibe die Form des „Frontgrills“ und unterstreicht das durchgängige Erscheinungsbild.
Die klare Form des Exterieurs gibt Farben, Materialien und Details eine ideale Grudnlage. Die matte Aussenfarbe Zero Gravity changiert zwischen einem metallischen Grün mit blauem Flop bis hin zu leicht farbig abgetöntem Grau. Auf den Scheiben erzeugt ein Muster in Wagenfarbe, das von unten nach oben im Farbverlauf abnimmt, einen harmonischen Übergang von Fahrzeugkörper zu Fenster- und Dachbereich. Gleichzeitig sorgt es für einen gewissen Blickschutz und Privatsphäre.
Der Urbanaut wird in dieser Form sicher nicht in Serie gehen, aber viele Designelemente werden in der Entwicklung kommender Mini-Modelle eine wichtige Rolle spielen.
Text: Mini und Stefan Fritschi
Fotos: Mini