Mazda-Museum – bald werden die Tore geöffnet
Das neue Mazda-Museum in Hiroshima öffnet schon bald wieder seine Türen. Hier die ersten Informationen und Fotos aus der Ausstellung.
Es ist Januar 1920, Mazda wurde gegründet, um Kork zu produzieren. Innerhalb weniger Jahrzehnte hat Japan riesige vorschritte gemacht. Bis 1854 war Japan ein vom Rest der Welt isolierter Feudalstaat. Diesem Zerfall folgte rasch die Industrialisierung des Landes, und nachdem Japan zunächst Russland im Krieg von 1904-1905 besiegt hatte und dann als Sieger aus dem Ersten Weltkrieg hervorging, war es bereits zu einer Grossmacht in Asien geworden.
Das erste japanische Auto, ein Bus, wurde bereits 1904 hergestellt. Die einheimische Produktion wurde in Japan als wichtig angesehen. Das Vorgängerunternehmen von Nissan, Kwaishinsha, stellte 1914 sein erstes Auto her, Mitsubishi folgte in 1917. 1931 wurde der Mazda-Go, das erste Kraftfahrzeug von Mazda (ein Motorrad mit Plattform oder eine Autorikscha), produziert.
Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg traten Toyota (1936) und Suzuki (Prototypen 1938) in die Riege der Automobilhersteller ein. Auch amerikanische Automobilhersteller waren vor dem Zweiten Weltkrieg in Japan stark vertreten und produzierten ein Vielfaches der japanischen Autoindustrie. Gleichzeitig haben die Japaner aber auch viel von den Amerikanern gelernt.
Nach dem 2. Weltkrieg lag die japanische Industrie weitgehend in Trümmern. Doch in den 1950er Jahren begann ein neuer Boom, zunächst mit Kleinstwagen und Motorrädern. In den 1960er Jahren beschleunigte sich das Tempo. Von hier aus gelangen wir über eine Eselsbrücke in das Mazda-Museum am Hauptsitz der Marke in Hiroshima. Das neu gestaltete Museum wird am 23. Mai seine Türen für Besucher öffnen.
Zehn Mini-Ausstellungen
Das Mazda-Museum besteht aus zehn Mini-Ausstellungen. Die erste von ihnen ebnet den Weg für die Geschichte der Marke, bevor die Autos tatsächlich gebaut wurden. Im zweiten und dritten Teil geht es um die Welt der ersten Mazda-Fahrzeuge. Der erste Mazda, der R360, wurde 1960 produziert, und sein grosser Bruder, die Limousine 380 Carol, ging 1962 in Produktion. Gleichzeitig war Mazda ständig auf der Suche nach neuer Inspiration. Der NSU Ro 80 erwies sich als ein solches Fahrzeug, das Mazdas Begeisterung für den Wankelmotor weckte. Der erste Schritt in der abweichenden Geschichte von Mazda war getan. In Zusammenarbeit mit dem NSU wurde 1967 der Cosmo geboren. Ein paar Jahre später begann Mazda offiziell mit dem Export von Autos nach Nordamerika.
Die Ölkrise von 1970 war Gift für Mazda, denn der sportliche Charakter der Wagen bedeutete, dass sie nicht sehr wirtschaftlich waren. Doch Mazda wollte den Wankel nicht aufgeben, sondern investierte mehr und mehr in ihn und begann bewusst, sich ein sportlicheres Image zu geben. Auf diese Weise entstanden die RX-Modelle, von denen vor allem der legendäre RX-7 im Jahr 1978 für Furore sorgte.
Ein wichtiges Kapitel; Motorsport
Der vierte Teil des Museums erinnert an die Bedeutung des Motorsports für Mazda. Mazda war bereits in den 1960er Jahren in Japan Rennen gefahren (Familia), aber erst die internationalen Serien brachten der Marke internationale Anerkennung. Der grösste Meilenstein ist natürlich der Sieg in Le Mans mit dem 787B im Jahr 1991.
Mit dem Wankelmotor machte sich Mazda mit dem Cosmo einen Namen, der die Marke weltweit bekannt machte. Vor allem das brutale 84-Stunden-Langstreckenrennen auf dem Nürburgring 1968 und der vierte Platz von Mazda dort sorgten für Aufmerksamkeit.
Im modernen Zeitalter
Das fünfte und sechste Kapitel liefern weitere Hintergrundinformationen zur Geschichte von Mazda und zum Übergang in die Zukunft, wobei die 1980er Jahre und das Ende der 1980er Jahre eine besonders wichtige Rolle spielen. 1989 war auch die Geburtsstunde eines der bedeutendsten Autos in der Geschichte von Mazda, des MX-5.
Der siebte Abschnitt befasst sich mit den strategischen Entscheidungen von Mazda, den Entscheidungen, die besten Autos der Welt zu produzieren, und auch den Entscheidungen, in das Autodesign zu investieren.
Im Mittelpunkt steht dabei das Wort Monotsukuri, das in der achten Abteilung des Museums erforscht wird. Es folgt ein Blick auf die Produktionslinie und eine Vision von Mazdas Zukunft.
Text: Vesa Eskola
Fotos: Mazda